Category Archives: Öffentlichkeit

im Wartezimmer – Autismus und Artzbesuche

Wartezimmer Ich wurde neulich von einer anderen Mutter angesprochen: „Du hast doch mal vor ewig langer Zeit so einen Text über einen Besuch beim Arzt veröffentlicht…… sowas ist mir neulich auch passiert.“ Ja, ich wusste gleich, welchen Text sie meint, es ist einer meiner ältesten: Das kennen sicher Viele, diesen Spießroutenlauf und das Beglotztwerden in Arztpraxen. Jemand sagte mir mal vor einigen Jahren, dass mir noch ein dickeres Fell wachsen würde, aber leider kann ich das an mir bis Weiterlesen [...]

„Dich haut ja sowieso nichts mehr um – mit so einem Kind!“ – Resilient bedeutet nicht weniger verletzlich

Wir kennen das alle nur zu gut, wenn eins auf andere kommt und man nicht mehr weiß, wie man alles schaffen soll. Dazu kommen Einmischungen von außen und Vorgaben, die man nicht erfüllen kann oder auch gar nicht möchte. Und es passieren Dinge, die wir alle nicht in der Hand haben und nicht voraussehen konnten. Quelle: pixabay, User klimkin, Vielen Dank! Neulich wurde ich gefragt: "Und? Hat die Corona-Pandemie dich stärker gemacht? Wir sind doch alle gut durchgekommen, nicht wahr?"Da Weiterlesen [...]

Warum die Suche nach Motiven häufig nichts anderes als Ableismus ist – die „Heimtücke“ von Worten

Es sind diese vermeintlich harmlosen Äußerungen, die einen dicken, schweren Kloß im Hals hinterlassen, die mir immer wieder vergegenwärtigen, wie beängstigend vor allem auch für meinen autistischen Sohn viele Mitmenschen sind, weil sie ihn abwerten. Natürlich würden sie das niemals zugeben und ich glaube sogar, dass sich einige dessen gar nicht bewusst sind, aber müssen wir das deshalb hinnehmen?Nein! "Da kann dein Sohn aber froh sein, so tolle Eltern zu haben. Ich könnte das Weiterlesen [...]

Die Geschichte meiner sieben Bücher – zum Welttag des Buches – Silke Bauerfeind

Heute ist der Welttag des Buches und für mich eine schöne Gelegenheit, mich an die Entstehung meiner Bücher zurück zu erinnern. Drei davon stehen in direktem Zusammenhang mit Ellas Blog und ohne euch wären sie in der Form gar nicht entstanden. Aber der Reihe nach: Seit ich denken kann, wollte ich ein Buch schreiben. Als Jugendliche habe ich meine Mitmenschen schon damit genervt, das ich irgendwann einen Roman veröffentlichen würde und natürlich wurde das von den meisten nur belächelt.Nun, Weiterlesen [...]

Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt – gemeinsam im Balanceakt Autismus und Aufklärung (Blogparade)

Lange habe ich darüber nachgedacht, welchen Beitrag ich bei der Blogparade der von mir sehr geschätzten Technikelfe beisteuern könnte. Meine Verbindung zu ihrem Blog liegt ausnahmsweise mal nicht im Thema Autismus begründet, sondern in der rein praktischen Tatsache, dass meine Angebote, wie Ellas Blog, die Onlinekurse, das Online-Mentoring und das neue Forum +plus+ natürlich auch immer einen technischen Background haben, der gepflegt und gehegt werden muss. Bei der lieben Sara alias Technikelfe Weiterlesen [...]

Gastbeitrag von Anne: Meine Kinder sind anders und haben genauso viel Wertschätzung verdient

Anne hat drei Kinder mit besonderen Bedürfnissen und setzt sich täglich dafür ein, dass sie wertschätzend behandelt werden. Sie wehrt sich gegen Normalisierung, Anpassung und Schuldzuweisungen.Ihr Gastbeitrag zeigt, was in einer Mutter vorgeht, die sich mit Kindern, die in unserer Gesellschaft auffallen, behaupten muss. Quelle: pixabay, User geralt, vielen Dank! Gastbeitrag von Anne: (allen Namen wurden verändert) Ich stand vor meinem kleinen Sohn, der im Einkaufswagen Weiterlesen [...]

Wie viele Autistinnen und Autisten auf Reizüberflutung reagieren

Das Thema "Reizüberflutung" ist eines der Wichtigsten im Zusammenhang mit Autismus. Die meisten von uns wissen, dass der Auslöser für impulsives oder herausforderndes Verhalten meist im Bereich der Wahrnehmung oder auch misslingender Kommunikation zu suchen ist. Auch die Unfähigkeit, eigentlich vorhandenes Potential abzurufen, liegt häufig im Thema Reizüberflutung begründet. Bei Niklas frage ich immer mal wieder nach, ob er mir erklären kann, wie sich eine schlimme Situation für ihn Weiterlesen [...]

Über das Beurteilen von Leben, Herablassung und das Credo der Evidenz

Snnenlogo Das Thema Autismus steht vielerorts im Fokus, mal mehr, mal weniger. Über meine ehrenamtliche Vereinsarbeit, die Arbeit mit "Ellas Blog" und den direkten Kontakt mit Eltern, AutistInnen und Fachleuten bemerke ich stellenweise eine Tendenz, die ich äußerst problematisch finde. Da dies dazu führt, dass Eltern verunsichert und bedrängt werden, Autistinnen und Autisten Selbstbestimmung und Lebensqualität abgesprochen wird und Dialoge zwar geführt, aber andere Perspektiven dennoch nicht ernst Weiterlesen [...]

Wie Du reagieren kannst, wenn andere übergriffig sind und Dich und Dein Kind verletzen

Sprechblasen Bestimmt kennt Ihr die Situationen nur zu gut, in denen man plötzlich wie vom Donner gerüht dasteht, weil jemand etwas Verletzendes und Übergriffiges über unsere Kinder gesagt hat.Einige von uns sind schlagfertig und erwidern sofort etwas, das unser Gegenüber in seine Schranken weist oder zum Nachdenken bringt.Vielen von uns fällt es aber schwer, spontan und angemessen zu reagieren. Ich habe ein paar Ideen zusammengestellt, die es womöglich etwas leichter machen. Manchen Personen ist es Weiterlesen [...]

Warum wir manchmal aus der Rolle fallen (müssen)…

Garnrollen als Turm Quelle: pixabay, User fotoblend "Manchmal muss man aus der Rolle fallen, um aus der Falle zu rollen."(Virginia Satir) Dieses Zitat las ich gestern und machte mir einige Gedanken darüber. Ich glaube, dass jeder von uns dieses Gefühl ziemlich gut kennt - das innerliche Aufbegehren gegen Unrecht, Unwahrheit, Zwänge und Fremdbestimmung.Es geht dabei einerseits um Rollen, in die wir uns selbst begeben, die wir vielleicht irgendwann einmal gewählt haben, die aber nun nicht mehr passen Weiterlesen [...]

Was man im Umgang mit AutistInnen und ihren Familien lieber lassen sollte – und wie man es besser machen kann

bunte Steine

Bestimmt habt Ihr auch schon die Erfahrung gemacht, dass Mitmenschen sehr unterschiedlich auf die Besonderheiten in Eurem Leben reagieren. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass es Muster gibt, die zwar nicht starr sind, aber doch häufig zutreffen.

Es gibt Mitmenschen, die sehr betroffen reagieren und Dinge sagen wie: "Ach Du meine Güte, da habt Ihr ja ein schweres Los zu tragen." Oder sie tätscheln gar noch das Kind am Kopf und sagen "Du armes Mädchen" / "Du armer Junge".
Bei allem Verständnis Weiterlesen [...]

Autismus ist keine beliebige Eigenschaft – warum man nicht ein bisschen autistisch sein kann

Spiralbild Kennt Ihr diese Sätze? "Ach, so ein bisschen autistisch bin ich auch. Lautstärke kann ich nicht mehr so ertragen wie früher." "Mein Kind ist auch manchmal so sonderbar. Vielleicht ist es auch ein bisschen autistisch." "Ich glaube, ich bin auch Autistin. Die Probleme, die Niklas mit großen Menschengruppen hat, habe ich auch." "Sind wir nicht alle ein bisschen autistisch?" Ich weiß nicht, wie es Euch damit geht, diese Äußerungen zu hören. Mich macht es ärgerlich und oftmals Weiterlesen [...]

Zum Weltfrauentag an Mütter behinderter Kinder: „Das soll Euch erstmal einer nachmachen!“ ♥

Zum Internationalen Tag der Frauen lässt sich viel Wichtiges sagen: an so viele Dinge, an die wir uns schon gewöhnt haben, die aber vor gar nicht allzu langer Zeit noch nicht selbstverständlich waren, sollte man denken. Gleichberechtigung ist hier eines der wichtigsten Schlagwörter, das Wahlrecht, Recht auf Bildung, Recht auf politische Mitbestimmung und Recht auf Arbeit.
Wieviele Frauen vor unserer Zeit haben sich dafür unter Hinnahme beträchtlicher Repressalien eingesetzt und wieviele kämpfen Weiterlesen [...]

Damals in diesem kleinen Schwimmbad in Norwegen

Meer mit Küste

Viele von Euch wissen, wie gerne ich nach Norwegen reise. Es ist ein wunderschönes Land, das für mich Freiheit und Weite bedeutet und mir regelmäßig hilft, Gefühle und Situationen zu relativieren. In der großartigen Natur fällt es mir viel leichter, klar zu denken.

Wovon ich aber in diesem Beitrag eigentlich erzählen möchte, ist über einen Schwimmbadbesuch im Sommer 2001. Es war in der Nähe von Trondheim und Niklas war zwei Jahre alt. Von Autismus wussten wir damals noch nichts, aber Weiterlesen [...]

„Dreck- und Krümelthemen“ – eine Frage der Verhältnismäßigkeit

viele Hände aufeinander

Warum man als Eltern behinderter Kinder schwierige und anstrengende Zeiten oder durchgängige Belastung ohne schlechtes Gewissen benennen darf.....

Leserbrief von Tanja:

Ich muss hier etwas loswerden, von dem ich nicht weiß, wohin sonst.

Meine Tochter ist acht Jahre alt, sie ist Autistin mit hohem Unterstützungsbedarf, ich muss sie waschen, anziehen, ausziehen, füttern. Sie muss immer unter Aufsicht sein. Unsere Nächte sind fünf Mal die Woche um drei Uhr zu Ende, obwohl die kleine Maus erst Weiterlesen [...]

Sieben Vorschläge, was man Eltern autistischer Kinder sagen kann

Freundinnen

Vor vielen Jahren erzählte mir eine Mutter unter Tränen, dass ihr fast niemand zu ihrem Baby gratuliert habe. Nachdem klar war, dass ihr kleiner Sohn einen Gendefekt hat, der ihm ein anderes Aussehen beschert und wahrscheinlich kognitive Einschränkungen mit sich bringen wird, waren alle sehr bestürzt und sprachen der jungen Mutter ihr Bedauern aus.

"Oh, das tut mir leid."
"Meine Güte! Ich könnte das nicht! Was für ein Schicksalsschlag!"
"Woher kommt das denn?"
"Hätte man das nicht schon Weiterlesen [...]

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