Autismus und ADHS sind laut Definition zwei verschiedene „Störungen“, die das Verhalten und die kognitive Funktion einer Person beeinflussen können. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen ihnen zu verstehen, um unseren Kindern die richtige Unterstützung zukommen zu lassen. Oft werden sie fälschlicherweise miteinander verwechselt, da sie ähnliche Symptome aufweisen können.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit von Doppeldiagnosen, bei denen eine Person sowohl Autismus als auch ADHS hat.
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Unterschied zwischen Autismus und ADHS
Autismus ist eine neurologische Störung, die sich meistens in der frühen Kindheit manifestiert und sich durch Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion, Auffälligkeiten bei der Kommunikation, repetitivem Verhalten und eingeschränkte/besondere Interessen auszeichnet.
AutistInnen können Schwierigkeiten haben, nonverbale Kommunikation zu verstehen, Blickkontakt herzustellen oder ihre Emotionen auszudrücken. Sie bevorzugen oft Routinen und Struktur in ihrem Leben und können empfindlich auf Veränderungen reagieren.
Die Palette der Erscheinungsformen ist sehr groß und jede/r AutistIn ist anders, daher spricht man auch von einem Autismus-Spektrum. Ausführlichere Informationen findest du HIER.
ADHS hingegen zeigt sich vor allem durch Aufmerksamkeitsprobleme, Hyperaktivität und Impulsivität. Kinder mit ADHS sind zwar häufig sehr kreativ und flexibel, haben aber auf der anderen Seite Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Sie haben viele verschiedene Gedanken im Kopf, zeigen impulsives Verhalten und haben Probleme, ihre Energie zu kontrollieren. Sie können auch Schwierigkeiten haben, Anweisungen zu befolgen oder ruhig zu sitzen.
Viele sind recht dünnhäutig und interpretieren häufig negativ, was nicht negativ gemeint war.
Sie können womöglich Zeit schlecht einschätzen und geraten bei Planungen daher ins Strudeln. Vieles wird dann parallel angefangen und nicht zu Ende gebracht, dadurch entstehen Flüchtigkeitsfehler.
Die Symptome treten oft schon in der Kindheit auf, können schulische Leistungen und soziale Interaktion beeinflussen und bis ins Erwachsenenalter fortbestehen.
Es ist möglich, dass eine Person sowohl Autismus als auch ADHS hat, also eine Doppeldiagnose erhält. Das kann die Situation komplexer machen, da unterschiedliche Bedürfnisse und Herausforderungen berücksichtig werden müssen.
Eine genaue Diagnose und eine professionelle Einschätzung sind entscheidend, um den Unterschied zu erkennen und dir und deinem Kind die angemessene Unterstützung zu geben.
Warum ist die Unterscheidung so schwierig?
Es kann ganz schön knifflig sein, den Unterschied zwischen Autismus und ADHS herauszufinden.
Erstens können sich die Symptome von Autismus und ADHS teilweise ähneln. Und manchmal haben beide Erscheinungsformen ähnliche Anzeichen wie z.B. Probleme in sozialen Situationen oder Konzentrationsschwierigkeiten. Das kann die Diagnosestellung ziemlich verwirrend machen.
Besonders bei jüngeren Kindern kann es zusätzlich schwierig sein, da sich bestimmte Verhaltensweisen im Laufe der Entwicklung ändern und das die Beurteilung erschwert. Eine sorgfältige Beobachtung über einen längeren Zeitraum ist dann besonders wichtig.
Außerdem kann es sein, dass bei einem Kind beides zutrifft. Das nennt man dann eine Doppeldiagnose. In solchen Fällen überschneiden sich die Symptome und es wird noch schwieriger, die genaue Unterscheidung zu treffen.
Prävalenz
Die Häufigkeit von ADHS und Autismus kann von Studie zu Studie variieren, aber ich kann dir ein paar allgemeine Informationen geben:
ADHS betrifft ungefähr 5-7% der Kinder und Jugendlichen weltweit. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 2-5% der Erwachsenen betroffen sind.
Die Prävalenz von Autismus ist in den letzten Jahren gestiegen, und liegt etwa bei 1% der Bevölkerung.
Wenn falsche Diagnosen gestellt werden
Wenn ein autistisches Kind fälschlicherweise mit ADHS diagnostiziert wird oder umgekehrt ein Kind mit ADHS fälschlicherweise als autistisch gesehen wird, kann dies zu einer nicht angemessenen Behandlung und fehlenden Unterstützung führen. Es ist frustrierend für alle Beteiligten, wenn die spezifischen Bedürfnisse deines Kindes nicht entsprechend berücksichtigt werden und die therapeutischen Ansätze nicht helfen.
Wenn ein autistisches Kind fälschlicherweise mit ADHS diagnostiziert wird,
führt das zunächst einmal für Verwirrung, weil die Behandlungsstrategien nicht greifen. Das bringt Frust bei allen Beteiligten und kann die Entwicklung deines Kindes beeinträchtigen, da autismusspezifische Bereiche vernachlässigt werden, die v.a. Kommunikation, soziale Interaktion und sensorische Verarbeitung betreffen. Dein Kind bekommt wahrscheinlich nicht die individuelle Unterstützung, die es braucht, um sich in diesen Bereichen weiterzuentwickeln. Das kann auch dazu führen, dass es sich unverstanden fühlt und Selbstzweifel auftreten.
Eine falsche Diagnose kann auch Auswirkungen auf das schulische Umfeld haben, weil Lehrkräfte und Mitarbeitende nicht von korrekten Voraussetzungen ausgehen. Angemessene Anpassungen und Unterstützung für dein autistisches Kind bleiben dann aus. Das könnte zu Problemen beim Lernen führen.
Wenn ein Kind mit ADHS fälschlicherweise mit Autismus diagnostiziert wird,
führt das ebenfalls dazu, dass die empfohlene Behandlung nicht den spezifischen Bedürfnissen deines Kindes entspricht, wie z.B. die Förderung der Aufmerksamkeit oder Impulskontrolle.
Auch hier fehlen dann im schulischen Umfeld die Strategien, die für ADHS-Kinder zielführend sind. Dadurch könnte dein Kind Schwierigkeiten haben, sich auf den Unterricht zu konzentrieren, mit den Anforderungen Schritt zu halten und sein volles Potenzial auszuschöpfen.
Dein Kind glaubt dann womöglich, dass etwas mit ihm nicht stimmt, es falsch ist, so dass emotionale Belastungen folgen.
Es ist wichtig, dass die Diagnose von qualifizierten Fachleuten gestellt wird.
Diese sollten über umfassende Kenntnisse und Erfahrung in der Beurteilung von ADHS und Autismus verfügen. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um sicherzustellen, dass dein Kind die angemessene Unterstützung erhält.
Manchmal kommen Kinder oder auch Erwachsene mit Depressionen oder Angststörungen in die diagnostische Abklärung. Zugrunde liegt aber womöglich ein bisher unerkannter Autismus oder ADHS. Es braucht viel Erfahrung von ärztlicher Seite, um das zu erkennen.
Wenn du Zweifel an der Diagnose deines Kindes hast, lass dich nicht entmutigen. Vertraue auf dein Bauchgefühl als Elternteil und hol dir gegebenenfalls eine zweite Meinung ein. Bleib dran und lass dich nicht abwimmeln. Mit der richtigen Diagnose und Unterstützung kann deinem Kind am besten geholfen werden.
Ich kann gut nachvollziehen, dass dieser Prozess herausfordernd ist, dich in Zweifel und Unsicherheiten stürzt. Aber führe dir immer wieder vor Augen, dass du bereits viel tust, indem du dich informierst und das Wohl deines Kindes im Auge behältst. Sei geduldig und behalte im Hinterkopf, dass du auf dem richtigen Weg bist, um die beste Unterstützung für dein Kind zu finden.
Doppeldiagnose Autismus und ADHS
Wie sieht das Verhalten aus, wenn ein Kind sowohl Autismus als auch ADHS hat? Nun, das kann eine ziemliche Herausforderung sein, aber jedes Kind ist einzigartig, so dass man hierzu keine pauschalen Angaben machen kann. Einige mögliche Verhaltensweisen, auf die du bei deinem Kind mit Doppeldiagnose achten könntest, sind folgende:
Es gibt oft Probleme mit der Aufmerksamkeit und Impulsivität. Dein Kind könnte Schwierigkeiten haben, sich auf eine Sache zu konzentrieren und sich leicht ablenken lassen. Es könnte impulsiv handeln und spontane Reaktionen zeigen, die manchmal unangemessen erscheinen.
Dann gibt es die sozialen Interaktionsprobleme. Dein Kind tut sich womöglich schwer damit, Freundschaften aufzubauen und mit anderen angemessen zu interagieren. Es könnte Mühe haben, soziale Signale zu verstehen und soziale Regeln einzuhalten. AutistInnen ziehen sich deshalb tendentiell eher zurück, wenn jedoch ADHS hinzukommt, ist dein Kind womöglich trotzdem weiterhin extroviertiert und kann sein Verhalten nicht mehr angemessen steuern. Das führt dann zu verstärkter Ausgrenzung oder sogar Mobbing.
Weiter könnte dir repetitives Verhalten auffallen. Dein Kind zeigt womöglich stereotype Verhaltensweisen, wie zum Beispiel sich wiederholende Handlungen oder stark fixierte Routinen. Vielleicht fokussiert es sich sehr auf bestimmte Interessen oder Themen und hat Schwierigkeiten, sich an Veränderungen anzupassen.
Nicht zuletzt sind emotionale Regulationsschwierigkeiten eine mögliche Herausforderung. Es kann zu intensiven emotionalen Ausbrüchen kommen, wie Wutanfällen oder Meltdowns. Vielleicht hat dein Kind Schwierigkeiten, seine eigenen Emotionen zu erkennen und zu verstehen.
Jedes Kind mit dieser Doppeldiagnose ist einzigartig und hat individuelle Bedürfnisse. Daher ist es entscheidend, die spezifischen Herausforderungen und Stärken zu berücksichtigen und entsprechend darauf einzugehen. Mit der richtigen Unterstützung und einem positiven Umfeld kann dein Kind sein volles Potenzial entfalten und ein erfülltes Leben führen.
Sei stolz auf dein Kind und halte dich daran fest, dass du als Elternteil eine wichtige Rolle spielst, um ihm die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Behandlungsansätze
Die Behandlungsansätze für Autismus und ADHS unterscheiden sich, weil sie unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringen.
Wenn dein Kind als autistisch diagnostiziert wurde, liegt der Schwerpunkt der Behandlung auf der Förderung der sozialen Kommunikation, der sensorischen Verarbeitung und der Verhaltensflexibilität. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die helfen können, die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten deines Kindes zu stärken. Ziel ist es, deinem Kind dabei zu helfen, sich besser in sozialen Situationen zurechtzufinden und Verhaltensstrategien zu erlernen, um den Alltag zu bewältigen.
Wenn bei deinem Kind ADHS festgestellt wurde, liegt der Fokus der Behandlung auf der Verminderung von Hyperaktivität, Impulsivität und Aufmerksamkeitsproblemen. In vielen Fällen wird eine medikamentöse Therapie in Betracht gezogen, um die Symptome zu reduzieren und die Aufmerksamkeit und Impulskontrolle zu verbessern. Therapien können ebenfalls wichtig sein, um deinem Kind passende Strategien beizubringen an die Hand zu geben.
Wenn dein Kind sowohl ADHS als auch Autismus hat, ist es ratsam, mit einem Team von Fachleuten zusammenzuarbeiten, um einen umfassenden Ansatz zu entwickeln, der auf die spezifischen Herausforderungen deines Kindes eingeht. Dies kann ein Mix aus Therapien, Medikation und unterstützenden Maßnahmen sein.
Denke daran, dass du als Elternteil eine wichtige Rolle spielst. Es ist entscheidend, dass du dich informierst und Fragen stellst. Suche nach Fachleuten, die sich mit Autismus und ADHS auskennen und die über entsprechende Erfahrung verfügen. Gemeinsam könnt ihr den besten Behandlungsplan für dein Kind entwickeln und sicherstellen, dass es die Unterstützung erhält, die es braucht, um sein volles Potenzial zu entfalten.
Prüfe dabei auch selbständig, ob ÄrztInnen und TherapeutInnen wirklich zu euch passen und eure Werte vertreten. Dafür könne die die „Prüfkriterien für therapeutische Angebote“ eine Hilfe sein.
Noch ein paar Worte zur Medikation, wobei ich vorausschicke, dass ich keine Ärztin bin und zu nichts rate, sondern nur recherchierte Informationen weitergebe. Es ist wichtig zu beachten, dass Medikamente nicht für jedes Kind die beste Lösung sind und dass sie allein nicht alle Probleme lösen können. Jedes Kind reagiert individuell auf Medikamente, und die Behandlung sollte immer an die spezifischen Bedürfnisse deines Kindes angepasst und von fachärztlicher Seite sorgfältig auch in Hinblick auf Nebenwirkungen überwacht werden.
Bei der Behandlung von ADHS konzentriert sich die medikamentöse Therapie in der Regel auf die Verwendung von Stimulanzien wie Methylphenidat (z.B. Ritalin) oder Amphetaminen (z.B. Adderall). Diese Medikamente wirken, indem sie die Konzentration und Aufmerksamkeit verbessern, Hyperaktivität reduzieren und die Impulskontrolle fördern. Sie beeinflussen spezifische Botenstoffe im Gehirn wie Dopamin und Noradrenalin.
Es gibt keine spezifischen Medikamente zur Behandlung der Kernsymptome von Autismus. Allerdings können in einigen Fällen bestimmte Medikamente zur Linderung von begleitenden Symptomen oder Verhaltensweisen eingesetzt werden. Zum Beispiel können selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) wie Fluoxetin (Prozac) bei Angstzuständen oder Zwangsstörungen verschrieben werden. Antipsychotika wie Risperidon (Risperdal) können bei aggressivem Verhalten oder selbstverletzendem Verhalten helfen.
Beachte, dass Medikamente nicht die zugrunde liegenden Ursachen behandeln, sondern vor allem darauf abzielen, bestimmte Symptome zu lindern. Die Verwendung von Medikamenten sollte immer in Absprache mit einem erfahrenen (Kinder-)psychiater erfolgen, der die individuellen Bedürfnisse deines Kindes berücksichtigt und sorgfältig Nutzen und Risiken abwägt.
Denke daran, dass die medikamentöse Behandlung nur ein Teil des Gesamtansatzes ist. Therapie, Unterstützung in der Schule und ein unterstützendes Umfeld spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Verlauf – wie geht es weiter?
Jedes Kind ist einzigartig und hat individuelle Stärken, Talente und Fähigkeiten. Indem du die Bedürfnisse und Interessen deines Kindes besser verstehst und angemessene Unterstützung bereitstellst, kannst du ihm helfen, seine Fähigkeiten zu entwickeln und positive Veränderungen zu bewirken.
Therapien, eine strukturierte Umgebung, klare Kommunikation und gezielte Strategien können autistischen Kindern oder Kindern mit ADHS helfen, sich besser zu konzentrieren, soziale Fertigkeiten zu entwickeln und ihr Verhalten zu regulieren.
Ich weiß, dass es manchmal viel Zeit und Geduld braucht, um Fortschritte zu sehen. Manchmal können kleine Schritte große Auswirkungen haben. Auch wenn es Momente gibt, in denen es schwierig erscheinen mag, sei geduldig und ermutige dein Kind, seine eigenen Fortschritte zu feiern.
Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem dein Kind sich akzeptiert und verstanden fühlt. Verbinde dich mit anderen Eltern, die ähnliche Herausforderungen erleben, tausche dich aus und finde Unterstützung in Gemeinschaften oder Selbsthilfegruppen. Der Austausch von Erfahrungen und Informationen kann wertvoll sein und dir helfen, neue Perspektiven und Ansätze zu entdecken.
Denke daran, dass du nicht allein bist und dass es viele Ressourcen gibt, die dir helfen können. Arbeite eng mit einem qualifizierten Team zusammen, die Erfahrung haben, wertschätzend mit deinem Kind umgehen und den Fokus auf Stärken legen.
zusätzliche Portion Ermutigung
Ganz gleich, ob dein Kind autistisch ist oder ADHS hat – du bist ein wichtiger Schlüssel an seiner Seite und wirst es mit viel Liebe, Fürsorge und Verständnis in seinem Leben begleiten.
Denke daran, dass jedes Kind ein einzigartiges Potenzial hat, das entdeckt und gefördert werden möchte. Du bist da, um dein Kind auf diesem Weg zu begleiten und ihm die Unterstützung zu bieten, die es braucht. Es wird Momente geben, in denen du dich überwältigt fühlst und Zweifel aufkommen, aber vertraue darauf, dass du alles hast, was es braucht.
Denke immer daran, dass kleine Schritte große Fortschritte bedeuten können. Jeder Erfolg, sei er noch so klein, ist ein Grund zum Feiern. Ob es die erste Fahrt mit dem Fahrrad ist oder eine Stunde konzentriertes Lernen – feiere diese Meilensteine mit deinem Kind und ermutige es, weiterhin sein Bestes zu geben.
Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, auch mal eine Auszeit zu nehmen. Die Herausforderungen des Elterndaseins können manchmal überwältigend sein, aber vergiss nicht, dass du auch eigene Bedürfnisse hast. Nimm dir Zeit für dich, um Energie zu tanken.
Suche nach Unterstützung in deinem Umfeld, z.B. in der Familie, bei Freunden oder anderen Eltern in ähnlichen Situationen.
Erkenne die Einzigartigkeit deines Kindes an und ermutige dein Kind, seine Interessen zu verfolgen. Vielleicht hat es eine besondere Leidenschaft für Kunst, Musik oder Sport.
Halte die Kommunikation mit deinem Kind offen und ehrlich. Sprich regelmäßig mit ihm über seine Gedanken und Gefühle. Indem du ein offenes Ohr für seine Sorgen und Probleme hast, zeigst du ihm, dass du es verstehst und unterstützt.
weitere Tipps für euren Alltag
Wenn du möchtest, hole dir die Checklisten für Tipps im Alltag mit ADHS- und Autismus-Kindern.
Diese Hilfestellung für dich findest du neben vielen anderen Merkblättern in der Schatzkiste von Ellas Blog.
Vielen Dank, liebe Silke, für deinen ausführlichen Beitrag und natürlich fürs Mut-machen 😊.
hallo Silke,
mir ist bei mir (Asperger Diagnose, also Autistin mit motorischen Problemen) noch ein Unterschied zu ADHS-Erwachsenen aufgefallen: nämlich, wie etwas erklärt wird.
Beispiel: Ziel ist, zu lernen, wie man einen Videorecorder programmiert, um einen Film auf zunehmen.
Ich möchte pro Variante ( laufenden oder späteren Film aufnehmen) exakt EINE Variante erklärt haben. Wenn ich diese beherrsche, probiere ich auch gern Alternativen.
Mein ADHS-Verwandter möchte mir aber sofort ohne Erläuterung JEDEN einzelnen Schritt diktieren, probiert nebenbei aus „Wie war das nochmal“, erläutert mir zwei oder mehr Wege zum selben Ziel und erzählt zu gefühlt jedem Schritt eine Anekdote.
So ähnlich mache ich „Small Talk“,
aber wenn ich etwas erkläre, ziehe ich „meinen Weg“ durch und sage dazu, dass ich nicht gut erklären kann. Mittlerweile aber auch: “ Ich zeige dir die eine Variante, die bei mir IMMER funktioniert. Andere kannst du alleine rausfinden. “
Problem ist am PC z.B., dass ich aufgrund meiner Feinmotorikprobleme sehr gern Tastenkombinationen benutze. Dies ist aber weder bei NT noch bei ADHSlern „erwünscht“.
Daher kriege krige ich auch daher ab und zu eine „unwirsche“ Reaktion.
Kapier ich nicht, denn vor der Erfindung der Mouse gab es NUR Tastenkombis.
Liebe Jana, danke für Deine wertvolle Erfahrung.
Ob das nun pauschal immer alle NTs und ADHSler anders handhaben, weiß ich nicht. Aber es ist auf jeden Fall sehr hilfreich zu wissen, dass es häufig absolut ausreichend ist, einen Weg zu erklären, bevor alles andere zu Verwirrung führt.
LG Silke