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Gewaltfreie Kommunikation im Alltag mit Autistinnen und Autisten: Interview mit Karen Nimrich

veröffentlicht von Silke Bauerfeind im Dezember 2025


Viele von uns kennen diese Momente, in denen alles irgendwie verfahren ist und man das Gefühl hat, man sei viel zu sehr im Reagieren statt im Begleiten.
Genau für solche Situationen wollte ich mit Karen sprechen. Sie ist Heilerziehungspflegerin und arbeitet seit Jahren mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung.
Als Expertin für Gewaltfreie Kommunikation vermittelt sie eine Haltung, die nicht verkopft ist, sondern im echten Alltag funktioniert. Ihre Antworten tun gut, machen Mut und bringen sofort neue Ideen.

Titelbild Blogbeitrag GFK

Liebe Karen, Du bist Heilerziehungspflegerin und zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation – wie bist Du zu Deinen Berufen gekommen? Erzähl doch bitte ein wenig über Dich und Deinen Werdegang.

Als Tochter einer Sonderschullehrerin war der Kontakt zu Menschen mit Behinderung alltäglich und ich schlug erstmal den Weg zum Lehramtsstudium ein. Mein Hadern mit dem Schulsystem führte dann dazu, dass ich mich umorientierte und die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin machte.
Nach drei Jahren in einer Intensiv-Wohngruppe arbeite ich seit drei Jahren in einer Kurzzeitunterbringung. Bei uns sind alle Altersgruppen vertreten, Schwerpunkt unserer Einrichtung sind jedoch Kinder und Jugendliche mit Behinderung.
Die Zeit im Studium möchte ich jedoch nicht missen, da ich unter anderem dort der Gewaltfreien Kommunikation das erste Mal begegnete. Ich fand Antworten auf so viele Fragen, die ich bis dahin hatte:
Wie kommt es zu so vielen Konflikten?
Wie kann man mit Konflikten anders umgehen?
Wie kommt es dazu, dass Menschen gewalttätig werden?
Was treibt uns Menschen an?

Ich besuchte verschiedene GFK-Seminare mit unterschiedlichen Schwerpunkten, durchlief viele GFK-Prozesse und lernte unendlich viel über mich, über meine Beziehungen und einen für mich sehr wesentlichen Aspekt: Schmerz, Trauer und Wut nicht weghaben wollen, sondern annehmen und damit umgehen.

Und nun bin ich neben meiner Tätigkeit als Heilerziehungspflegerin freiberuflich als zertifizierte GFK-Trainerin tätig und kann in vielen meiner Fortbildungen, die ich schwerpunktmäßig in Einrichtungen gebe, meine beiden Berufe miteinander verknüpfen.

Was genau ist eigentlich GFK?

Es gibt so viele Antworten auf die Frage. Viele denken erstmal, dass es darum geht, Sachen netter zu formulieren. Für mich ist GFK nicht nur eine Kommunikationsmethode, sondern es ist eine innere Haltung.
Es geht darum, mit uns und anderen in einem wohlwollenden Kontakt zu sein, also uns selbst und unseren Mitmenschen wertschätzend und auf Augenhöhe zubegegnen.
Es geht viel um das Spüren und Ausdrücken der eigenen Gefühle und Bedürfnisse sowie darum, das Gegenüber ebenfalls mit seinen/ihren Bedürfnissen einfühlsam im Blick zu haben.


Unterscheidet sich die Anwendung von GFK in diesem Bereich vom allgemeinen Ansatz der GFK?

Ich werde immer wieder gefragt: Ist Gewaltfreie Kommunikation für Menschen mit einer kognitiven Behinderung nicht zu komplex?
Es gibt in der GFK vier Elemente: Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte. Wenn ich GFK so verstehe, dass es bedeutet, in diesen vier Schritten zu kommunizieren, dann ist es zu komplex.
Spannenderweise hilft mir gerade der Umgang mit den Klientinnen und Klienten und den Kindern, GFK als Haltung zu leben, da ich mit „Schulbuch-Formulierungen und Begriffen“ nicht weit komme. So brauche ich auf meiner Arbeit nicht fragen „Bist Du sauer, da Du Dir Autonomie wünschst?“. Sondern da braucht es alltagstauglichere Formulierung und vor allem mein Wissen darum, dass das Kind sich ärgert, da es gerne etwas selbst entscheiden wollte.

GFK beinhaltet, mich selbst immer wieder zu reflektieren und einen Weg zu finden, in dem ich auf authentische Weise in Verbindung mit meinem Gegenüber komme. Es kommt also auch nicht darauf an, die „perfekten“ Worte zu finden, sondern sich selbst und dem anderen immer wieder auf Augenhöhe zu begegnen.
Wenn ich GFK so verstehe, dann kann ich GFK auch nicht in dem Sinne „anwenden“. Und in diesem Fall würde ich sagen, dass sich GFK in diesem Bereich nicht groß vom allgemeinen Ansatz unterscheidet.

Wie kann GFK helfen, Macht-Dynamiken zu erkennen und zu verändern, gerade wenn Autistinnen und Autisten sich nicht oder kaum verbal äußern?

Eines meiner Lieblingszitate vom Begründer der Gewaltfreien Kommunikation Marshall B. Rosenberg ist: „Die Antwort auf die Frage nach der Ursache von Gewalt liegt in der Art und Weise, wie wir gelernt haben zu denken, zu kommunizieren und mit Macht umzugehen.“
Dieses Zitat macht für mich deutlich, dass es in der GFK nur zu einem Teil um Kommunikation geht. Die anderen, und für mich viel wesentlicheren Teile, beziehen sich erstmal auf „das Denken“ und darauf, wie wir mit Macht umgehen.
Das macht für mich deutlich: GFK ist eine Haltung. Es geht darum, Menschen einfühlsam zu begegnen. Im Vertrauen zu sein, dass mein Gegenüber in jedem Moment das Bestmögliche tut, was er, bzw. sie für sein oder ihr Leben tun kann.
Auch wenn ich mit der Handlung möglicherweise nicht einverstanden bin, nehme ich das Bedürfnis, welches hinter dem Verhalten steckt, in den Blick und das allein verändert meinen ganzen Umgang. Ich nehme mein Gegenüber und die Bedürfnisse ernst. Das ermöglicht eine Begegnung auf Augenhöhe.

In der GFK definieren wir verschiedene Arten von Macht. Da gibt es zum Beispiel die Unterscheidung zwischen beschützender und bestrafender Macht.
Bei der bestrafenden Macht möchte ich meinem Gegenüber beibringen, dass das Verhalten nicht in Ordnung ist und arbeite mit Belohnungen und Bestrafungen.
In der beschützenden Macht ist meine Intention, den Menschen, andere oder mich selbst zu schützen: Beispielsweise halte ich eine Klientin fest, wenn sie auf die befahrene Straße laufen möchte. Dies sollte immer nur so kurz wie möglich sein und miteinschließen, dass ich danach wieder in Verbindung trete: Ich gehe ins Gespräch, zeige Verständnis, dass meine Entscheidung und meine Handlung möglicherweise schmerzhaft und doof für den anderen war und überlege mit dem Menschen, wie wir das zu kurz gekommene Bedürfnis erfüllen können.

Das Thema Kommunikation ist im Bereich Autismus ja besonders wichtig. Hast Du Erfahrung mit GFK und Autistinnen und Autisten? Was gibt es da zu beachten?

Wie schon beschrieben, geht es für mich in der GFK um viel mehr als um Kommunikation.
Gleichzeitig ist es für mich eine sehr klare und direkte Kommunikation. Ich möchte das an einem Element der GFK deutlich machen, und zwar an der „Bitte“.

Es geht darum, wie ich mich selbst oder mein Gegenüber um etwas bitten kann. Häufig stellen wir Bitten, in denen das Wort „nicht“ drin vorkommt, z.B. „Iss bitte nicht so schnell“ oder „Fass das bitte nicht an“. Das Problem ist, dass unser Gehirn mit dem Wort „nicht“ nichts anfangen kann. Bekanntes Beispiel ist: „Denke nicht an einen rosaroten Elefanten.“
Außerdem lässt es immer noch viele Optionen offen. Wenn jemand sagt: „Setz dich bitte nicht dahin“, dann lässt das offen, ob ich stehen, laufen oder mich auf den Stuhl, auf den Boden oder ganz wo anders hinsetzen kann.
Also versuchen wir in der GFK die Bitte positiv zu formulieren und konkret zu sagen, was wir uns wünschen. Meine Erfahrung ist, dass Autistinnen und Autisten so wie alle Menschen sich damit leichter tun als mit vagen oder „negativ“ formulierten Bitten.

Ich habe gelesen, dass Du auch mit Menschen mit sog. herausfordernden (ich sage lieber Hilfe suchenden) Verhaltensweisen arbeitest. Wie gestaltet sich in diesem Kontext die GFK? 

Mein Arbeitsbereich hat sich verändert, seit ich nicht mehr im „Längerfristig intensiv betreuten Wohnen“ arbeite, sondern in der Kurzzeitpflege. Aber auch hier haben wir mit Verhaltensweisen zu tun, die wir vielleicht nicht immer verstehen oder die uns auf andere Weise herausfordern.
In pädagogischen Kontexten erlebe ich immer wieder, dass wir bei solchen Verhaltensweisen schnell nach Lösungen suchen und überlegen, wie man das Verhalten ändern, bzw. am liebsten „abstellen“ können. Wie Du in der Frage schon formuliert hast, übersehen und übergehen wir dabei schnell den Grund, der hinter dem Verhalten steckt.
In der GFK gehen wir davon aus, dass alles, was Menschen tun, ein Versuch ist, sich ein Bedürfnis zu erfüllen. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Kind will trotz Minusgraden die warme Jacke nicht anziehen. Ich kann einfach denken: Was für ein bockiges Kind. Oder ich schaue mal, was möglicherweise der Grund dafür ist, dass das Kind die Jacke nicht anziehen möchte.
Es können die unterschiedlichsten Bedürfnisse sein: Autonomie (selbst entscheiden, z.B. welche Jacke, wann), Sinnhaftigkeit (drinnen ist es warm und das Kind kann sich nicht vorstellen, dass es draußen kalt ist), Wohlbefinden (eine Naht drückt), Sicherheit, bzw. Schutz (das Kind hat wegen der Jacke einen verletzenden Spruch gehört und möchte dies vermeiden) oder noch etwas ganz anderes.

Erst, wenn wir herausgefunden haben, welches Bedürfnis sich hinter dem Verhalten verbirgt, können wir Lösungen/Strategien finden.
Ich erlebe in meinen Fortbildungen häufig diesen Moment als sehr berührend, da auf einmal viel mehr Verständnis entsteht, wenn wir uns die Zeit nehmen, hinzuschauen. Und wenn ich ein Verhalten nicht mehr z.B. als Provokation oder als Grenzen-Testen sehe, sondern das Bedürfnis dahinter erkenne, bin ich gelassener und kann wohlwollender und hilfreicher reagieren.

Wie fängt man mit GFK an, wenn man es ausprobieren möchte? Hast Du ein paar Anregungen, die man sofort umsetzen kann, wenn man ein autistisches Kind oder einen autistischen Angehörigen hat?

Ich hätte so viele Ideen. Eine Möglichkeit ist, etwas über die Unterscheidung zwischen Bedürfnissen und Strategien zu lernen und sich dann mit Bedürfnissen zu beschäftigen.
Ich habe mir Bedürfnisse auf Zettel geschrieben und ziehe mir immer noch manchmal morgens ein Bedürfnis, welches mich den Tag über begleitet (z.B., wenn ich in der Einkaufsschlange warte oder die Spülmaschine ausräume): Ich frage mich, wie es aktuell um dieses Bedürfnis steht, was ich heute für dieses Bedürfnis tun kann.
Ich kann mir auch überlegen, wie es um das Bedürfnis bei meinem Kind steht, da wir in der GFK davon ausgehen, dass wir nur unterschiedliche Strategien, aber die gleichen Bedürfnisse haben. Und vielleicht fällt mir auf, dass ein Bedürfnis bei mir und/oder bei meinem Kind die letzten Tage zu kurz kam und dann könnte ich mir mal überlegen, was wir für das Bedürfnis tun können.

GFK hat viel mit Selbstfürsorge zu tun. Da hilft es, sich immer wieder kleine Inseln für sich suchen.
Ich biete mit einer anderen Trainerkollegin GFK-Onlineübungsabende für Mitarbeitende der Eingliederungshilfe und Eltern von Kindern mit Behinderung an. Einige der Eltern sagen, dass es ihnen guttut, sich alle paar Wochen zwei Stunden zu nehmen, um sich zu reflektieren, Themen zu beleuchten und an der eigenen Grundhaltung zu arbeiten.

Und etwas, das uns oft schwerfällt, aber das wir auch mit wenig Vorbereitung umsetzen können, ist: Uns im Zuhören und einfach da Sein üben.
Stephan R. Covey sagte: „Die meisten Menschen hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten.“ Damit meine ich nicht nur, zuzuhören, wenn jemand spricht, sondern auch dem inneren Impuls zu widerstehen, sofort zu helfen oder zu reagieren. Stattdessen unser Gegenüber in seiner Emotion begleiten und präsent bleiben.

Was sind übliche Vorbehalte gegen die GFK (von Fachkräften, Eltern oder anderen Personen) und wie begegnest Du ihnen?

Eine der häufigsten Vorbehalte ist, dass die Zeit und das Personal für GFK fehlen. In Teilen sehe ich da auch eine Schwierigkeit: In einer Wohngruppe bedürfnisorientiert zu arbeiten ist natürlich mit mehr Zeit, mehr Personal und gleichzeitig kleineren Gruppen viel einfacher.
Und gleichzeitig mache ich so oft die Erfahrung, dass es Zeit spart. Und die meisten Eltern, die hier im Blog lesen, werden das sicher kennen: Wenn ich mir kurz Zeit nehme, erst in Verbindung zu kommen, bevor ich etwas möchte, in kritischen Situationen ein mögliches Bedürfnis anzusprechen oder das Bedürfnis von vorneherein im Blick zu haben (z.B. das Kind mitentscheiden zu lassen), dann spart dies Zeit und vor allem Energie bei allen Beteiligten.

Immer wieder höre ich: „Das schaffe ich ja nie, das alles umzusetzen.“
GFK hat so viele Aspekte und wenn man alles direkt berücksichtigen möchte, kann das überfordern. Anfangs will man dann alles „richtig“ machen und in jeder Situation gewaltfrei reagieren.
Hier betone ich, dass es wichtig ist, sich nicht zu viel vorzunehmen. Wenn ich neun Situationen am Tag durchlaufe, wie bisher und nur eine Situation am Tag anders löse, ist doch schon ein Grund sich zu freuen. Rosenberg sagte: „Das Ziel des Lebens ist es nicht, perfekt zu sein. Es geht darum, immer weniger dumm zu werden.“
Also auch mit sich selbst liebevoll sein, wenn es einem nicht gelingt. Sich für den Anfang nicht zu viel vorzunehmen, sondern Schritt für Schritt sich ran wagen und GFK nach und nach im Leben zu implementieren.

Du hast ja auch ein Buch geschrieben – für wen ist dieses Buch besonders gut geeignet? Wem hilft es weiter?

Das Buch vermittelt Grundlagen der GFK und praxisrelevante Themen:
So gibt es zum Beispiel Kapitel zu Macht und Empathie.
Zudem bietet es eine kurze Einführung in die sozio-emotionale Entwicklung nach Margaret Mahler und erklärt, welche Bedürfnisse in den einzelnen Entwicklungsphasen besonders relevant sind.
Am meisten Rückmeldungen bekomme ich von Mitarbeitenden und von Eltern, die mir sagen, dass die vielen praktischen Ansätze und Beispiele helfen, die Gewaltfreie Kommunikation nicht nur als theoretisches Konzept zu verstehen. Dadurch gelingt der Transfer in den eigenen Alltag deutlich besser.
Es eignet sich sowohl für Menschen ohne GFK-Vorkenntnisse als auch für solche, die die Grundlagen kennen, aber der Bezug zum eigenen Alltag fehlt.

Wo findet man Dich, wenn man mehr von und über Dich lesen möchte?

Der einfachste Weg ist über meine Homepage: www.wege-zur-gfk.de.
Hier findet man weitere Informationen über mich und meine Angebote, zum Beispiel auch die Termine und Themen für die Online-Übungsabende. Dort gibt es auch Links zu weiteren Interviews, in denen ich von meiner Arbeit erzähle: So war ich im Juni im Podcast GFK-Helden eingeladen und bin Teil eines kostenlosen Online-Kongress zu Gewaltfreier Kommunikation.

Wenn du einen Wunsch hättest – an alle Eltern, Fachkräfte und Begleiterinnen im Kontext Autismus – welcher wäre das im Sinne von Kommunikation und Begleitung?

Wenn ich meinen Wunsch formulieren würde, dann klingt er wie die Widmung, die ich in meinem Buch geschrieben habe. Sie gilt immer noch und ist einer meiner größten Wünsche und kann natürlich auf alle Menschen übertragen werden:
„Für alle Klient*innen, die ich bisher begleiten durfte oder aktuell begleiten darf. Dieses Buch ist für Euch, weil ich Euch aus tiefstem Herzen nur noch wohlwollende und wertschätzende Begegnungen wünsche.“

Foto Karen Nimrich

Karen Nimrich

Heilerziehungspflegerin,
zert. Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (CNVC)

Kontakt:
info@wege-zur-gfk.de
wege-zur-gfk.de

Karens Buch:
Gewaltfreie Kommunikation bei Menschen mit Behinderung


Persönlicher Blick auf GFK und Autismus (von Silke)

Beim Lesen von Karens Antworten habe ich gemerkt, wie sehr sich die Grundgedanken der Gewaltfreien Kommunikation mit dem decken, was viele von uns im Alltag mit autistischen Kindern oder erwachsenen Angehörigen erleben.
Für mich steckt da eine richtig hilfreiche Einladung drin: nicht zuerst auf das Verhalten zu schauen, sondern auf das Bedürfnis dahinter.
Das entspannt vieles, weil wir nicht mehr fragen müssen, „Warum macht sie oder er das jetzt schon wieder?“, sondern eher „Was fehlt ihr oder ihm gerade?“.

Besonders wertvoll fand ich auch Karens Hinweis auf klare und positiv formulierte Bitten.
Autistinnen und Autisten profitieren enorm davon, wenn wir sagen, was wir uns wünschen und nicht, was bitte nicht passieren soll.
Das macht Situationen vorhersehbarer und senkt Stress auf beiden Seiten.

Gerade wenn jemand sich nicht gut oder überhaupt nicht verbal äußern kann, brauchen wir manchmal Führung, aber eben eine, die Verbindung schafft.
Für mich unterstreicht das einmal mehr, wie viel Ruhe entstehen kann, wenn wir uns selbst ein bisschen im Blick behalten und nicht versuchen, alles perfekt zu machen. Schon kleine Schritte in diese Richtung können den Alltag sehr erleichtern.

Vielleicht hilft diese visuelle Darstellung, um das Wesentliche nochmal hervorzuheben:

©Silke Bauerfeind, www.ellasblog.de


Kursempfehlung für deinen Alltag:

Vertiefe den Umgang mit sog. herausforderndem Verhalten und passe Deine Kommunikation an.
„Autismus und herausforderndes Verhalten – Prävention und Deeskalation mit Wertschätzung“

Zum Weiterlesen:

Warum sagst du denn nichst? – Interview zu Selektivem Mutismus mit Christine Winter

Unterstützte Kommunikation als Schlüssel zur Teilhabe – Interview mit Chr. Dieckmann

wer hier schreibt

Silke Bauerfeind

Gründerin von Ellas Blog (2013), Buch- und Kurs-Autorin, Kulturwissenschaftlerin, psychologische Beraterin, Referentin. 

"Ich verbinde persönliche Erfahrung mit Wissen rund um Autismus, Teilhabe und Familienrealität. Mein Schwerpunkt liegt auf Autismus mit hohem Pflege- und Unterstützungsbedarf – Themen, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft zu kurz kommen"

Zum Weiterlesen:

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