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Autismus und Schmerzempfinden – wie Autistinnen und Autisten ihren Umgang mit Schmerzen beschreiben

veröffentlicht von Silke Bauerfeind im Mai 2018


Kürzlich veröffentlichte ich eine Umfrage über das Schmerzempfinden von kaum oder nicht sprechenden Kindern. Die Fragestellungen richteten sich an Eltern, die die entsprechenden Signale ihrer Kinder mit der Zeit zu deuten lernen.

Dieser Beitrag soll Ausgangspunkt für die Schilderungen von Autistinnen und Autisten sein, die selbst über ihr Schmerzempfinden berichten. Dabei ist es unerheblich, ob mit oder ohne Verbalsprache.

Ich kann mich gut erinnern, dass Katja (Autistin, 16 Jahre alt, Name geändert) mir erzählte, dass sie manchmal Schmerz fühle, aber nicht sagen könne, „ob in der Hand, im Fuß oder irgendwo dazwischen“. Den Schmerz zu lokalisieren fällt ihr schwer.
Auch die Art und Intensität zu beschreiben, ist nicht einfach für viele Autistinnen und Autisten. Tom schrieb auf: „Ob es brennt, sticht oder pocht, kann ich nicht sagen. Das fragen die Ärzte manchmal. Und wie stark, kann ich auch nicht sagen, es tut eben weh.“

Auch Niklas ist ein gutes Beispiel dafür, dass man seine Reaktionen sehr sorgfältig zu deuten lernen muss. Er erzählt manchmal, ich müsse den Krankenwagen rufen, wenn er sich gerade am Regal gestoßen hat und es nur um einen blauen Fleck geht – als er hingegen eine Platzwunde hatte, die genäht werden musste, lachte er und meinte per Gebärden, dass das nicht schlimm sei.
Als kleiner Junge konnte er überhaupt nicht lokalisieren, wo ihm etwas weh tat, inzwischen kann er sehr gut zeigen, wo ihn etwas schmerzt, nur die Sache mit der Intensität ist nicht immer eindeutig.
Schwierig wird es auch, wenn Schmerzen erst verzögert wahrgenommen werden und sich dann schon eine Entzündung manifestiert hat, die man in einem früheren Stadium leichter hätte behandeln können.

Erfahrungswerte andere Autistinnen und Autisten, die ihren Umgang mit Schmerzen ausdrücken bzw. formulieren können, wären sicherlich sehr hilfreich für Bezugspersonen.

Wie geht es Euch anderen Autistinnen und Autisten mit dem Schmerzempfinden?

Wie hat es sich mit der Zeit verändert?

Was hilft dabei, einen Schmerz zu erkennen, zu lokalisieren und in seiner Intensität einzuordnen?

Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen – gerne hier in den Kommentaren, auf Facebook oder als Gastbeitrag, den ihr mir per Mail zukommen lassen könnt.

Dankeschön und LG, Silke alias Ella :-)

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wer hier schreibt

Silke Bauerfeind

Gründerin von Ellas Blog (2013), Buch- und Kurs-Autorin, Kulturwissenschaftlerin, psychologische Beraterin, Referentin. 

"Ich verbinde persönliche Erfahrung mit Wissen rund um Autismus, Teilhabe und Familienrealität. Mein Schwerpunkt liegt auf Autismus mit hohem Pflege- und Unterstützungsbedarf – Themen, die in der öffentlichen Wahrnehmung oft zu kurz kommen"

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