Rückblick auf ein bewegtes Jahr mit vielen Veränderungen

veröffentlicht im Dezember 2023


am Nisser in Norwegen

„Entspannung entsteht, wenn man Veränderung zulässt.“

Das ist ein Satz, der in meinem Zimmer an einer Pinnwand hängt. Ich schaue immer mal wieder darauf, setze mich in meinen gelben, gemütlichen Sessel am Fenster und denke darüber nach, was er mir am jeweiligen Tag sagen könnte (also der Satz, nicht der Sessel ;-).
In diesem Jahr hat er mich sowohl beruflich, als auch privat begleitet, sich auf meine Arbeit und auf persönliche Weichenstellungen ausgewirkt. Heute möchte ich euch an einigem davon teilhaben lassen.

Ach ja, ich möchte keine Zitate klauen, der Satz ist nicht von mir. VerfasserIn ist mir allerdings nicht bekannt, ergänze ich gerne, wenn es jemand von euch weiß.

Veränderungen sind manchmal echt schwer

Über manche Veränderungen freuen wir uns, fiebern ihnen richtig entgegen, aber andere Dinge halten wir auch ganz fest, damit sie ja nicht vorübergehen oder irgendwie anders werden. Ich glaube, das kennen wir alle. Und genauso geht`s mir natürlich auch.

Wenn wir Veränderungen erfahren oder zulassen, bewegen wir uns meistens erstmal wieder auf neuem Terrain, fühlen uns womöglich etwas unsicherer als zuvor. Gleichzeitig ist da Euphorie zu spüren, positive Aufregung , weil wir neugierig oder hoffnungsvoll nach vorne sehen. Es ist ein Hin und Her an Gefühlen und daher nicht in jeder Lebensphase willkommen. Denn dieses Auf und Ab kostet auch Kraft, da ist es manchmal bequemer, einfach so weiterzumachen, wie bisher.

Wenn wir ohnehin schon ungefragt mit Veränderungen zu tun haben, die uns überhaupt nicht gefallen, dann stoßen wir meistens nicht noch zusätzlich etwas Neues an. Das würde unsere Ressourcen übersteigen. Manchmal merken wir aber auch erst hinterher, dass wir uns zu viel zugemutet haben und rennen voraus, bis wir merken, dass uns die Puste ausgeht. So ein Exemplar bin ich zum Beispiel, aber ich arbeite daran, dass es besser wird.

Das ist ein Sammelsurium an Gedanken dazu und sicherlich fallen dir noch weitere Aspekte ein, es ist nicht vollständig, was ich hier schreibe.
Was hat es aber mit meinem persönlichen kleinen Jahresrückblick zu tun? Das verrate ich jetzt, ein Stück weit jedenfalls, ohne die allzu persönlichen Themen ;-)

Welche Veränderungen dieses Jahr für Ellas Blog gut geklappt haben

Zu Beginn des Jahres hatte ich mich daran gemacht, die erfolgreichen Live-Seminare zum Thema „individuelles Wohnen mit dem Persönlichen Budget“ in einen Onlinekurs zu verarbeiten. In dem Kurs steckt mein ganzes Herzblut zu diesem Thema, mein komplettes Wissen dazu und viel Erfahrung.
Umso mehr freue ich mich, dass einige sich an dieses unbequeme Noch-Nieschenthemas gewagt haben. Ich bin der festen Überzeugung, dass das noch für viel mehr Menschen mit Behinderungen und deren Familien der Weg in der Zukunft sein wird.
Den Kurs findest Du hier.

Ich weiß, dass der Schritt hin zu einem individuellen Wohnen (alleine oder gemeinsam mit anderen in einer selbst gestalteten WG) immer noch ein Thema ist, das mit vielen Zweifeln behaftet ist. Viele Familien trauen sich einen selbstbestimmten Schritt nicht zu und das kann ich sehr gut verstehen.
Aus diesem Grund bin ich dieses Jahr nicht müde geworden, immer wieder über die Sorgen und Zweifel, aber auch Lösungsansätze zu schreiben, die damit zusammen hängen.
In der Blog-Kategorie „Wohnen“ findest du viele Beiträge des vergangenen Jahres, die das aufgreifen.

Sehr gerne habe ich auch die Aufwertung meines Newsletters weiter gepflegt. Nach meinem Weggang von Facebook vor knapp zwei Jahren hatte ich konsequent damit angefangen, auf diesem Weg meine Leserinnen und Leser regelmäßig mit Informationen zu versorgen. Dieses Jahr gab es bisher deshalb tatsächlich genau 51 Mal Post von mir an alles AbonnentInnen.
Nahezu wöchentlich flattert Ellas Blog-Post in euer Postfach, mit unterschiedlichen Themen, Hinweisen, Tipps und vielen Blicken hinter die Kulissen und auch ein paar persönlichen Einblicken hier und da.
Besonders rührt mich, wenn mir Einzelne schreiben, dass sie schon jede Woche darauf warten und sich freuen, wenn Ellas Blog-Post bei ihnen eintrudelt. Das ist doch ein schönes Kompliment heutzutage, wo wir uns vor Emailflut nicht retten können. Danke, dass ihr meine Post gerne lest.
Wenn du den Newsletter noch nicht bekommen solltest, kannst du dich HIER anmelden.

Vor Kurzem kam die neue Schatzkiste als Angebot hinzu.
In den letzten Jahren haben sich so viele Materialien und Informationen bei Coachings, Gesprächen und bei kleinen Veranstaltungen angesammelt, dass ich diese nicht länger links liegen lassen (rw) wollte.
In einer digitalen Schatzkiste, aus der man sich immer wieder komprimierte Informationen holen kann, sind die Materialien inzwischen versammelt und konnten schon vielen von euch weiterhelfen.
Ich freue mich sehr, dass dieses Angebot so gut angenommen wird.
Und hier geht`s lang, falls du die Schatzkiste noch nicht kennst und mehr darüber erfahren möchtest

Der Mitgliederbereich Forum plus ist weiter gewachsen und mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ich sehe, wie sich die Mitglieder gegenseitig helfen. Es ist ein absolut empathischer und wertschätzender und überaus lösungsorientierter Umgang.
Und ich freue mich auf mehr mit euch und auf jede und jeden, die oder der noch dazustoßen möchte.
Lies hier gerne mehr über das Forum plus.

Erst kürzlich habe ich nach 10 Jahren einen Relaunch für Ellas Blog gewagt, habe ihn also technisch überarbeiten lassen. Das habe ich mir selbst nicht zugetraut und mir daher professionelle Hilfe geholt. Ich bin sehr zufrieden mit dem neuen Erscheinungsbild, den bessern Sicherheitsstandards, dem gewachsenen Service und den eingepflegten Möglichkeiten, die Website möglichst barrierefrei zu gestalten. Ich hoffe, es gefällt euch auch.

Was sich privat verändert hat

Das Wohnprojekt von Niklas hat sich weiter entwickelt. Er hat inzwischen sechs AssistentInnen, die ihn im Wohnen unterstützen. Das hat deutlich spürbar seine Selbständigkeit gefördert und Raum für uns alle ermöglicht: Raum für Entwicklung, für Selbstbestimmung und Zutrauen.
Über das Thema Raum geben habe ich HIER genauer geschrieben.

Der Trend geht eindeutig hin zu individuellen Lösungen, die nicht unbedingt wie bei uns eine Einzellösung bedeuten müssen, sondern genauso gut selbstbestimmte und selbst gestaltete WGs sein können. Inzwischen ist das Wohnprojekt des Heldentigers auch Teil der Initiative „Inklusives Wohnen in Bayern stärken“ – daher gibt es jetzt auch eine Website mit vielen Informationen:
INWIN – Inklusives Wohnen in Neunkirchen
Ich habe das hier bewusst bei den privaten Veränderungen platziert, weil es nichts mit Ellas Blog zu tun hat, sondern ein Familienprojekt ist.

Für uns als Eltern bringt es sehr viel Entlastung, aber auch viel Raum, um zu lernen – vor allem auch über sich selbst, seine eigenen Zweifel und die Themen, die lange Zeit liegen blieben, weil keine Zeit dafür da war.
Und wie es manchmal so ist – wenn Kapazitäten frei werden, schwappen Themen an die Oberfläche, die man abgehakt und verarbeitet glaubte und es wird Erschöpfung sichtbar, für die paradoxerweise auch vorher kein Platz da war. So hatte ich im Sommer trotz aller Entlastung damit zu kämpfen, nicht in ein sog. Pflegeburnout zu rutschen. Einige Wochen stand auch hier im Blog alles still und ich machte eine ungeplante und unangekündigte Pause.
Dank großartiger auch professioneller Unterstützung kam ich wieder aus der Krise raus und habe aus der Erfahrung heraus einen wichtigen Blogbeitrag verfasst:
Wie du Erschöpfung erkennst und Burnout vermeidest, wenn du ein autistisches oder behindertes Kind hast

am Nisser in Norwegen

Das möchte ich mir merken und mit ins neue Jahr nehmen

Ich durfte dieses Jahr lernen, dass es wichtig ist im Hier und Jetzt zu leben.
So häufig hängen wir Erinnerungen oder verpassten Chancen nach oder malen uns aus, wie die Zukunft sein könnte und was wir irgendwann dann…. machen werden.
Klar ist es gut, die Vergangenheit zu reflektieren und Pläne zu schmieden, aber das Leben findet hier und jetzt statt. Ich habe mir vorgenommen, mir das öfter bewusst zu machen.

Der Beitrag „Warum du nicht loslassen musst, aber Raum geben darfst“ ist nach für mich prägenden Erfahrungen entstanden. Schon lange fühlte ich mich mit diesem Loslassen extrem unwohl, seit ich von „Raum geben“ spreche geht es mir viel besser. Es ist, als hätte sich ein Knoten gelöst und seitdem gelingt es mir besser, mir nicht mehr allzu viele Sorgen zu machen. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass ich mich, was das Sorgen machen angeht, immer noch auf einem hohen Level befinde, aber es verändert sich etwas. :-)
Sehr berührt haben mich etliche Rückmeldungen zu diesem Beitrag von Eltern, die sich inspiriert, aber auch erleichtert fühlten und nun auch von „Raum geben“ sprechen möchten.

Was ich mir gar nicht vorgenommen hatte, sondern sich unweigerlich durch die aktuellen Nachrichten entwickelt, ist eine tiefe Dankbarkeit – für Frieden bei uns, Gesundheit und meine Familie.
Natürlich bleiben eigene Probleme bestehen und viele von uns haben mit sehr großen Herausforderungen zu kämpfen, die uns an Grenzen und darüber hinaus bringen. Aber ich versuche immer wieder dankbar für das zu sein, was ich habe, was ich leben darf und welche Entscheidungs- und Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden sind. Nicht immer, aber häufig liegt es an uns, sie zu ergreifen und mutig voran zu gehen.

Was aus meinen Vorsätzen vom Jahresbeginn geworden ist

Ich habe mal nachgelesen, was ich mir so vorgenommen hatte. Das mit den Vorsätzen sollte man meiner Meinung nach nicht zu eng sehen und das Ganze lieber mit einer Portion Humor angehen und nicht so streng mit sich sein.

Demnach ist mein Ziel, noch besser Norwegisch zu lernen, absolut ausbaufähig und beim Vorhaben, wieder mehr Klavier zu spielen, ist ebenso noch viel Luft nach oben. ;-)
Aber immerhin habe ich viel Freude für neue Rezepte und leckeres, gesundes Essen entwickeln können und habe einige soziale Kontakte und Freundschaften, die in den letzten Jahren zu wenig Aufmerksamkeit von mir bekamen, viel mehr gepflegt. Das ist eigentlich eine der schönsten Entwicklungen.

Ausblick auf 2024

Ja, der darf natürlich nicht fehlen und der kommt im Januar.
Vorher verabschiede ich mich hier in eine kleine Blogpause. Wir lesen uns im neuen Jahr wieder.
Bis dahin bleibt gesund und habt einen schönen und vor allem friedlichen Jahresausklang.

Alles Liebe für euch und danke fürs fleißige Mitlesen,
Silke ♥

Zum Weiterlesen:

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Es ist immer wieder überwältigend, was wir als Eltern autistischer Kinder bedenken, organisieren und verarbeiten müssen. Neben viel Wissen und Erfahrungen, die du hier im Blog findest, ist eine solidarische Gemeinschaft unglaublich hilfreich. Das Forum plus ist ein geschützter Bereich nur für Eltern autistischer Kinder. Hier findest du außer praktischen Tipps viel Verständnis und Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen wie Du.

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