Manchmal fühlt es sich an, als stünden wir Eltern mit dem Rücken zur Wand. Die dringend benötigte Unterstützung bleibt aus, während die Herausforderungen nicht weniger werden. Besonders Familien mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen mit hohen Unterstützungsbedarfen spüren das immer stärker. Was kannst du tun, wenn Hilfe fehlt und Wartezeiten endlos erscheinen?
In diesem Beitrag erfährst du, warum es so wichtig ist, deine Rechte zu kennen, selbst aktiv zu werden und kreative Lösungen zu finden, die dich und dein Kind stärken.
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- Eine immer schwierigere Realität
- Warum gerade Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf häufig unversorgt bleiben
- Rechte kennen: Warum Wissen Macht ist
- Kreativ werden: Selbst aktiv Lösungen finden
- Die Rolle von Gemeinschaft: Du bist nicht allein
- Warum Empowerment immer wichtiger wird
- Gemeinsam mehr erreichen
- Deine nächsten Schritte – So kannst du direkt aktiv werden
Eine immer schwierigere Realität
Stell dir vor, du suchst dringend Unterstützung für dein Kind, das ohne Hilfe kaum durch den Alltag kommt. Du rufst an, du schreibst Mails, du wartest und am Ende hörst du immer wieder dasselbe: „Leider haben wir keine Kapazitäten.“ Oder „Das können wir nicht leisten“ oder „Wir setzen Sie auf die Warteliste, das kann aber ein paar Jahre dauern, bis wir uns bei Ihnen melden“.
Vielleicht musst du es dir gar nicht vorstellen, weil du genau das schon erlebt hast und du fühlst dich allein gelassen, frustriert oder sogar hilflos. Es ist leider kein Einzelfall. Besonders Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit hohen Unterstützungsbedarfen bleiben immer häufiger unversorgt. Fachkräftemangel, Budgetkürzungen und die wachsende Zahl von Anträgen bringen das System an seine Grenzen. Und genau an diesen Grenzen stehen oft wir Eltern, die sich nichts sehnlicher wünschen, als dass ihr Kind die Hilfe bekommt, die es braucht.
Ist es nicht so, dass sich das System eigentlich besonders um diejenigen kümmern sollten, die auf Unterstützung angewiesen sind? Unsere Klientel ist leider nicht immer so laut, wie andere Gruppierungen, die sich auf Demos und Kundgebungen bemerkbar machen können.
Was also tun, wenn die Türen verschlossen bleiben? Wenn die offiziellen Wege ins Leere führen?
Genau darüber möchte ich in diesem Beitrag sprechen. Auch wenn es nicht fair ist, dass wir immer wieder selbst Lösungen finden müssen, geht inzwischen häufig kein Weg daran vorbei, dass wir selbst aktiv werden müssen. Deshalb möchte ich dir zeigen, warum es so wichtig ist, dass wir unsere Rechte kennen, kreativ werden und uns gegenseitig unterstützen. Ich möchte dich ermutigen, wichtige Schritte zu gehen, für dich, für dein Kind und für eine Zukunft, die nicht nur von Warten geprägt ist.
Warum gerade Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf häufig unversorgt bleiben
Die Situation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit hohen Unterstützungsbedarfen ist besonders alarmierend. Während einige Familien zumindest minimale Hilfe erhalten, bleiben diejenigen, die auf intensive Betreuung und Begleitung angewiesen sind, oft unversorgt. Doch warum ist das so? Die Gründe sind vielfältig und hängen eng miteinander zusammen.
Ein entscheidender Faktor ist der Mitarbeiter- und Fachkräftemangel. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften in der Betreuung, Pflege und Therapie ist in den letzten Jahren stark gestiegen, gleichzeitig gibt es immer weniger Menschen, die diese Berufe ergreifen wollen oder können. Viele Fachkräfte fühlen sich überlastet, arbeiten unter schlechten Bedingungen und verlassen schließlich ihren Beruf. Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, weil junge Menschen oft keine Perspektive in diesen Berufen sehen. Für Familien bedeutet das lange Wartelisten, abgesagte Betreuungsstunden oder sogar der vollständige Ausfall von Unterstützung.
Ein weiterer Grund liegt in den wiederholten Kürzungen von Budgets. Institutionen und Träger kämpfen mit knappen finanziellen Mitteln und sparen oft zuerst an Personal. Projekte, die speziell für Menschen mit hohen Unterstützungsbedarfen geschaffen wurden, werden reduziert oder komplett gestrichen. Das führt dazu, dass immer mehr Verantwortung auf die Familien abgewälzt wird, die ohnehin schon an ihren Belastungsgrenzen arbeiten.
Hinzu kommt, dass der Bedarf an Unterstützung stetig wächst. Die Zahl der Diagnosen steigt und immer mehr Familien suchen Hilfe für ihre Kinder. Das System kommt mit dieser Entwicklung nicht hinterher. Es gibt schlichtweg zu wenige Kapazitäten, um allen gerecht zu werden. Menschen mit hohen Unterstützungsbedarfen stehen oft ganz hinten auf der Liste, weil ihre Betreuung als besonders aufwendig gilt. Die betroffenen Familien fühlen sich in dieser Situation allein gelassen und kämpfen verzweifelt darum, wenigstens kleine Fortschritte für ihre Kinder zu erreichen.
Ich erlebe das täglich in meiner beruflichen und ehrenamtlichen Arbeit: verzweifelte Eltern, die selbst zum Teil schon im Rentenalter sind, weil die Versorgung ihrer behinderten Angehörigen nicht (mehr) gesichert ist oder Eltern, deren Kinder die Schule ohne Schulbegleitung nicht besuchen dürfen und die infolge dessen ihren Beruf aufgeben müssen. Das führt wiederum nicht selten zu existenziellen Problemen.
Die Folgen dieser Entwicklungen treffen Familien mit voller Wucht. Wichtige Förderungen und Therapien fallen aus, was langfristig nicht nur die Lebensqualität aller Beteiligten, sondern auch ihre Entwicklung massiv einschränkt. Viele Familien fühlen sich vom System im Stich gelassen, verlieren das Vertrauen in die Institutionen, die eigentlich helfen sollten und verstehen nicht, warum notwendige Budgets nicht den Schwächsten in unserer Gesellschaft zugute kommen.
Leider ist nicht absehbar, dass sich diese Situation in nächster Zeit verändern wird. Umso wichtiger ist es, dass Eltern ihre Rechte kennen, aktiv werden und kreative Wege finden, diese Lücken zu überbrücken. Nicht nur aus diesem Grund werde ich mich verstärkt um das Empowerment von Eltern einsetzen, denn nur wenn iher eure Rechte kennt, könnt ihr selbst die Fäden in die Hand nehmen – zumindest hier und da.
Rechte kennen: Warum Wissen Macht ist
Eltern erleben immer wieder, wie mühsam es sein kann, die notwendigen Hilfen zu erhalten. Dabei sind Rechte wie das Wunsch- und Wahlrecht oder die Möglichkeiten, die das Bundesteilhabegesetz (BTHG) bietet, oft nicht bekannt oder wirken auf den ersten Blick zu kompliziert. Doch genau dieses Wissen kann ein Schlüssel sein, um den Zugang zu dringend benötigter Unterstützung zu öffnen. Denn je besser du deine Rechte kennst, desto sicherer kannst du sie einfordern.
Das Wunsch- und Wahlrecht ist ein zentraler Baustein, der es Menschen mit Behinderungen ermöglicht, individuell passende Unterstützungsangebote zu wählen. Das bedeutet, dass du entscheiden kannst, welche Einrichtung oder welche Form der Hilfe für dein Kind am besten geeignet ist. Dieses Recht gibt dir die Möglichkeit, aktiv mitzugestalten, anstatt dich mit einer Lösung zufriedenzugeben, die nicht wirklich passt. Viele Eltern wissen jedoch nicht, wie sie dieses Recht durchsetzen können, oder sie scheuen sich vor dem bürokratischen Aufwand, der damit verbunden sein kann. Genau hier setzt der nächste Schritt an: sich informieren und Unterstützung suchen, um das Wunsch- und Wahlrecht gezielt zu nutzen.
Auch das Bundesteilhabegesetz bietet weitreichende Möglichkeiten, um individuelle Teilhabe zu fördern. Besonders das Persönliche Budget kann für viele Familien eine echte Chance sein, kreative und flexible Lösungen zu entwickeln. Anstatt auf vorgegebene Angebote angewiesen zu sein, kannst du damit eigenständig entscheiden, wie die Unterstützung für dein Kind gestaltet wird. Doch auch hier gilt: Nur wenn du weißt, wie du diese Möglichkeiten beantragst und umsetzt, kannst du sie nutzen.
Trotz aller Möglichkeiten darf nicht verschwiegen werden, dass dieser Weg oft mühselig ist. Es braucht Geduld, Durchhaltevermögen und leider auch immer wieder Pionierarbeit. Die Systeme sind häufig nicht darauf ausgelegt, dass Eltern ihre Rechte aktiv einfordern. Zudem gibt es nur wenige Rechtsbeistände, die sich auf diese Themen spezialisiert haben und dich konkret unterstützen können.
Doch auch wenn es anstrengend ist, gibt es für viele von uns kaum Alternativen. Unsere Kinder dürfen nicht unversorgt oder ungehört bleiben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Eltern diese Hürden nehmen und Wege finden, uns durch das Dickicht von Paragraphen, Formularen und Gesprächen zu kämpfen.
Wissen bedeutet nicht nur, dass du deine Rechte kennst, sondern auch, dass du die Sprache sprichst, mit der du in Gesprächen mit Ämtern, Schulen oder Trägern gehört wirst. Je sicherer du argumentierst, desto schwerer wird es für andere, dich mit allgemeinen Floskeln wie „Das geht nicht“ abzuspeisen.
Natürlich kann es überfordernd sein, sich durch Paragraphen und Regelungen zu arbeiten. Aber du musst das nicht allein tun. Es gibt zahlreiche Ressourcen und Angebote, die dich dabei unterstützen können, dich Schritt für Schritt in die Themen einzuarbeiten. In meinem Audiokurs zum BTHG erkläre ich leicht verständlich, welche Möglichkeiten das Gesetz bietet und wie du sie konkret umsetzen kannst, beispielsweise durch das Persönliche Budget.
Das Wissen um deine Rechte ist der erste Schritt, um für dich und dein Kind aktiv zu werden. Es gibt dir die Sicherheit, deine Wünsche klar zu formulieren und dich für das einzusetzen, was dein Kind wirklich braucht. Es kann der Unterschied sein zwischen einem Gefühl der Hilflosigkeit und dem Bewusstsein, dass du etwas bewegen kannst. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie du nicht nur deine Rechte nutzt, sondern auch kreative Lösungen findest, um die Lücken zu füllen, die das System hinterlässt.
Kreativ werden: Selbst aktiv Lösungen finden
Manchmal fühlt es sich so an, als gäbe es keinen Ausweg. Die Unterstützung fehlt, das System lässt einen allein, der Druck wächst jeden Tag und man hat eigentlich überhaupt keine Kraft und Nerven mehr. Genau in solchen Momenten braucht es nicht nur Mut, sondern auch Kreativität. Denn auch wenn es ungerecht ist, oft liegt die Lösung in unseren eigenen Händen. Es gibt Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden, Netzwerke aufzubauen und individuelle Wege zu gehen, die deinem Kind und deiner Familie helfen.
Auch das Entwickeln eigener Lösungen ist ein kraftvoller Weg, um mit den Lücken des Systems umzugehen. Vielleicht hast du schon mal daran gedacht, kleine Mikroprojekte für dein Kind ins Leben zu rufen, sei es eine Freizeitgruppe, die du mit anderen Eltern organisierst, oder ein kreatives Spielangebot zu Hause oder später sogar gemeinschaftliche Wohnprojekte. Oft sind es die kleinen Dinge, die (später) große Veränderungen bewirken können.
Wissen ist dabei ein entscheidender Faktor. Je mehr du dich mit deinen Rechten, den Möglichkeiten des Wunsch- und Wahlrechts oder der Beantragung eines Persönlichen Budgets beschäftigst, desto mehr Spielraum bekommst du, kreative Wege zu gehen.
Dieser Weg ist nicht immer einfach. Es braucht Geduld, Offenheit und manchmal auch die Bereitschaft, Neues auszuprobieren. Da kann einem schon mal die Puste ausgehen und es ist auch normal, dass einem etwas mulmig dabei wird. Aber genau diese Schritte können den Unterschied machen, wenn das System keine Lösung bietet.
Die Rolle von Gemeinschaft: Du bist nicht allein
Wenn wir an Gemeinschaft denken, denken wir oft an Unterstützung, Verlässlichkeit und Zusammenhalt. Doch gerade in herausfordernden Situationen kann es schwer sein, die richtige Gemeinschaft zu finden oder sich überhaupt auf andere einzulassen. Dabei ist genau das der Schlüssel, um als Eltern gestärkt durch schwierige Zeiten zu gehen. Niemand sollte den Weg allein gehen müssen, vor allem nicht, wenn das System einen im Stich lässt.
Eine der wichtigsten ersten Schritte ist der Austausch mit anderen Eltern. Niemand versteht deine Situation so gut wie andere Familien, die Ähnliches durchmachen. Ob bei Elternstammtischen, in Online-Communities oder im Forum plus hier auf Ellas Blog, der Austausch kann nicht nur inspirieren, sondern auch sehr konkrete Ansätze liefern. Vielleicht hat jemand bereits genau die Lösung gefunden, die du suchst. Zudem gibt dir der Kontakt mit anderen das Gefühl, nicht allein zu sein, und das ist oft schon die halbe Miete. Oft reicht es schon, von jemandem zu hören, der sagt: „Mir geht es genauso.“ Dieser einfache Satz nimmt die Schwere der Einsamkeit und zeigt, dass du nicht allein mit deinen Herausforderungen bist.
Ein starkes Netzwerk kann dich nicht nur emotional unterstützen, sondern auch ganz praktische Hilfe bieten. Vielleicht kennt jemand eine Anlaufstelle, die du noch nicht ausprobiert hast. Oder eine Familie in deiner Nähe bietet dir an, euch gegenseitig bei der Betreuung eurer Kinder zu entlasten. Gemeinschaft ist mehr als nur ein Ort für Gespräche. Es ist ein Raum, in dem Lösungen entstehen können, die du alleine vielleicht nie entdeckt hättest. Und wir dürfen bei all den Herausforderungen auch viele kleine Freuden teilen, die andere nicht nachvollziehen können.
Auch dein lokales Umfeld kann eine wertvolle Ressource sein. Nachbarn, Freunde oder die Familie einzubeziehen, kann entlastend wirken, auch wenn es nur um kleine Unterstützungsleistungen geht. Oft scheuen wir uns, Hilfe anzufragen, doch viele Menschen möchten gerne helfen, wissen aber nicht, wie. Je konkreter du formulieren kannst, was du brauchst, desto einfacher ist es für andere, dir beizustehen.
Womöglich hilft dir diese Form der Unterstützung nicht bei deinem konkreten Problem, aber es werden Ressourcen für dich frei, mit denen du dich um etwas anderes kümmern kannst.
Selbsthilfegruppen oder Vereien können ein guter Ausgangspunkt sein, um nicht nur Unterstützung, sondern auch neue Ideen zu bekommen. Wenn es noch keine in deiner Region gibt, gründe selbst eine. Es gibt auch viele Vereine, die politische Lobbyarbeit betreiben, an der du dich beteiligen könntest. So kann sich nach und nach etwas zum Positiven verändern und du hast das Gefühl, etwas zu bewirken. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass das sehr erfüllend ist.
In manchen Fällen können sogar Kooperationen mit anderen Familien entstehen, etwa in Form von gemeinsamen Betreuungsmodellen oder Freizeitaktivitäten. Es ist erstaunlich, welche kreativen Lösungen entstehen können, wenn Menschen zusammenarbeiten.
Gemeinschaft gibt Kraft, die wir allein oft nicht aufbringen können. Sie zeigt uns, dass wir nicht allein kämpfen müssen und dass wir durch die Erfahrungen und Ideen anderer wachsen können. Mit der richtigen Gemeinschaft kannst du die Herausforderungen, die vor dir liegen, besser meistern und dich gestärkt fühlen. Gerne möchte ich dir noch mitgeben, dass es häufig positive Überraschungen gibt. Manchmal triffst du Menschen, mit denen du nicht gerechnet hast und es ergeben sich ganz neue Ideen. Es lohnt sich wirklich, sich auf den Weg zu machen.
Warum Empowerment immer wichtiger wird
In einer Welt, in der immer mehr Familien durch fehlende Hilfsangebote an ihre Grenzen stoßen, wird Empowerment zu einem entscheidenden Schlüssel. Doch Empowerment bedeutet nicht nur, „sich stark zu fühlen“. Es ist ein bewusster Prozess, in dem Eltern lernen, ihre eigene Position zu stärken, Handlungsspielräume zu erkennen und Verantwortung für ihre Situation zu übernehmen, ohne dabei alleine gelassen zu werden.
Das Empowerment von Menschen mit Behinderung selbst ist unglaublich wichtig. Sie müssen die Möglichkeit haben, ihre eigenen Rechte wahrzunehmen, Entscheidungen zu treffen und so viel Selbstbestimmung wie möglich zu leben. Doch gerade bei kleinen Kindern oder bei Menschen, die ihr Leben lang auf umfassende Unterstützung angewiesen sind, braucht es zusätzlich die Stärke der Eltern. Es sind oft wir Eltern, die als Sprachrohr fungieren, die kämpfen und gestalten müssen, damit unsere Kinder nicht übersehen werden.
Wenn ein Kind noch zu jung ist, um sich selbst Gehör zu verschaffen, oder wenn es vielleicht niemals in der Lage sein wird, seine Wünsche und Bedürfnisse allein durchzusetzen, dann sind wir es, die diese Rolle übernehmen müssen. Es ist keine leichte Aufgabe, denn oft müssen wir uns gegen bürokratische Hürden, fehlendes Verständnis und ein System, das auf Eigeninitiative setzt, durchsetzen. Doch genau hier zeigt sich, wie wichtig Empowerment für Eltern ist. Es gibt uns die Kraft, für unsere Kinder einzustehen und die notwendigen Schritte zu gehen.
Empowerment bedeutet auch, Selbstvertrauen aufzubauen, gerade in Bereichen, die uns herausfordern. Vielleicht hast du schon einmal erlebt, wie es sich anfühlt, nach langem Zögern endlich für dein Kind einzutreten, sei es durch ein Gespräch mit einer Behörde oder das Einfordern deiner Rechte. Dieser Moment, in dem du spürst, dass du etwas bewegen kannst, ist der Kern von Empowerment. Es ist der Antrieb, der dich weitermachen lässt.
Doch Empowerment ist mehr als ein individuelles Ziel. Es ist eine Haltung, die langfristig Veränderungen bewirken kann. Wenn Eltern gestärkt werden und lernen, ihre Rechte einzufordern, profitieren nicht nur ihre eigenen Kinder davon. Es verändert auch die Wahrnehmung und das System um uns herum. Jeder kleine Erfolg trägt dazu bei, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und ihren Familien sichtbarer werden.
Empowerment ist kein Ziel, das du von heute auf morgen erreichst. Es ist ein Prozess, der Zeit braucht und bei dem kleine Schritte genauso zählen wie große Erfolge. Wichtig ist, dass du dir selbst erlaubst, diesen Weg zu gehen – ohne Perfektionsanspruch, aber mit der Bereitschaft, immer wieder anzufangen. Es lohnt sich, denn Empowerment gibt dir die Kontrolle zurück, auch in einer Situation, die von Unsicherheiten geprägt ist. Und es gibt deinem Kind, egal in welchem Alter oder mit welchen Bedürfnissen, die besten Chancen auf eine Zukunft, die von Möglichkeiten und nicht von Einschränkungen geprägt ist.
Gemeinsam mehr erreichen
Am Ende geht es immer darum, die eigene Kraft zu erkennen, sie zu nutzen und gleichzeitig zu wissen, dass du nicht alles allein schaffen musst. Gemeinsam sind wir stärker – und das ist nicht nur eine Phrase, sondern eine Realität, die dir neue Möglichkeiten eröffnet.
Gemeinsamkeit bedeutet, Wissen, Ressourcen und Ideen zu teilen. Vielleicht hat jemand in deinem Netzwerk oder in meinem Forum einen entscheidenden Tipp, der dir hilft, eine Hürde zu überwinden. Oder du findest durch den Austausch mit anderen Eltern die Inspiration, einen neuen Weg zu gehen. In der Gemeinschaft entstehen oft Lösungen, die wir uns alleine nicht vorstellen konnten. Das durfte ich schon oft erleben.
Doch es geht nicht nur um praktische Hilfe. Gemeinsamkeit bedeutet auch, dass du Menschen um dich hast, die dich verstehen und stärken. Es geht darum, Erfolge zu feiern, aber auch in schwierigen Zeiten Rückhalt zu finden. Allein zu kämpfen, raubt Energie – in einer Gemeinschaft findest du Unterstützung, die dich weitermachen lässt.
Ein wichtiger Aspekt von Gemeinsamkeit ist auch das Engagement für andere. Vielleicht hast du selbst schon Wege gefunden, die dir und deiner Familie geholfen haben. Indem du diese Erfahrungen teilst, kannst du anderen Eltern helfen, die noch am Anfang stehen oder gerade kämpfen. Das Gefühl, einen Unterschied machen zu können, stärkt nicht nur andere, sondern auch dich selbst.
Letztlich geht es darum, die Balance zwischen Eigeninitiative und Gemeinschaft zu finden. Du bist nicht allein verantwortlich, aber du bist ein wichtiger Teil des Ganzen. Mit der richtigen Mischung aus persönlicher Stärke, kreativem Denken und dem Rückhalt einer Gemeinschaft kannst du nicht nur für dein Kind die bestmögliche Unterstützung schaffen, sondern auch für dich selbst eine stärkere, stabilere Basis aufbauen.
Deine nächsten Schritte – So kannst du direkt aktiv werden
Jetzt, wo du einen Überblick hast, warum Hilfsangebote oft fehlen und wie du selbst aktiv werden kannst, möchte ich dir konkrete nächste Schritte mit auf den Weg geben. Es geht darum, ins Handeln zu kommen – in deinem eigenen Tempo, aber mit dem klaren Ziel, dir und deinem Kind die bestmögliche Unterstützung zu sichern. Hier sind einige Möglichkeiten, wie du starten kannst:
Werde Teil der Community Forum plus hier auf Ellas Blog.
Im Forum plus hast du die Möglichkeit, genau diese Art von Gemeinschaft zu finden. Es ist ein geschützter Raum, in dem du nicht nur Tipps und Ideen bekommst, sondern auch Menschen triffst, die deine Situation wirklich verstehen. Ich lade dich herzlich ein, dich dort einzubringen, Fragen zu stellen oder einfach nur zuzuhören. Oft reicht schon ein kleiner Impuls, um neue Wege zu entdecken.
Hier bekommst du alle Informationen die du brauchst.
Informiere dich übe das BTHG und das Wunsch- und Wahlrecht.
Wenn du dich fragst, wie du deine Rechte einfordern kannst oder welche Möglichkeiten dir das Bundesteilhabegesetz bietet, dann ist mein Audiokurs zum BTHG genau das Richtige für dich. Ich erkläre dir leicht verständlich, wie du das Persönliche Budget beantragst, was das Wunsch- und Wahlrecht bedeutet und wie du es in der Praxis umsetzen kannst. Dieses Wissen gibt dir die Sicherheit, aktiv zu werden, selbstbestimmte Entscheidungen für dein Kind zu treffen und als Gesprächspartner souveräner aufzutreten. Natürlich kann ich dir keine Erfolgsgarantie geben, denn es ist erstmal noch eine gewaltige Pionierarbeit.
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