Alleinerziehend mit autistischem Kind

veröffentlicht im Juli 2017


Es ist manchmal schon nicht einfach, die Herausforderungen mit einem autistischen Kind im Doppelpack mit Partner/in zu bewältigen.
Wie schafft man das als Alleinerziehende/r?
Ich habe bei drei Müttern nachgefragt.

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Die Lebenssituationen meiner Interviewpartnerinnen

Sabines Partner hat sich getrennt, als ihr gemeinsamer Sohn fünfeinhalb Jahre alt war. Seitdem ist sie alleinerziehend. Ihr Sohn Tom ist jetzt elf Jahre alt.
Zum Unterschied zu Eltern, die Paare sind, meint sie: „Ich glaube, dass mehr Verantwortung auf mir lastet. Ich muss alle Entscheidungen allein treffen, das ist nicht immer einfach. Außerdem habe ich keinen Rückhalt.“ Auch andere Menschen sagen manchmal zu mir: „Du hast es bestimmt nicht leicht, so allein.“
„Niemand kann mich ablösen, so dass ich oft keine Gelegenheit hatte Kraft zu tanken“, erzählt Sabine. „Jetzt hat Tom den PC für sich entdeckt und ich kann dann durchatmen, wenn er am PC sitzt.“

Isabella wurde bereits während der Schwangerschaft mit ihrem Sohn Simon verlassen. Sie sagt: „Im Unterschied zu Eltern, die Paare sind, habe ich niemanden zum Austausch oder um etwas abzugeben, ob finanziell oder emotional – ich muss Dinge alleine bewerkstelligen. In meiner Situation fühle ich mich von anderen Eltern auch nicht respektiert.“

Kris hat einen erwachsenen Sohn, der inzwischen im betreuten Wohnen lebt. Alleinerziehend ist sie seit Silvio etwa eineinhalb Jahre alt war. Ihr damaliger Mann verließ sie, weil er mit einer anderen Frau ein Kind bekam. Silvios Entwicklung wurde auffällig, als er etwa ein Jahr alt war und kurz nachdem ihr Mann sie verlassen hatte, begann die Diagnostik mit dem Ergebnis „frühkindlicher Autismus“. „Ich war mit meinem Sohn allein und so gingen wir unseren Weg. Er ging in die Frühförderung und in die Autismusambulanz. Zu dieser Zeit hätte ich gerne jemanden an meiner Seite gehabt, fühlte mich oft einsam und verlassen, denn von meiner Familie verstand mich niemand. Mit einem Partner hätte ich nicht alles alleine entscheiden müssen. Und dann immer dieses ungute Gefühl, ob man es richtig macht oder nicht“, sagt Kris.

Vom Umgang mit Pädagogen, Ärzten und Therapeuten

Sabine hat das Gefühl, von den Pädagogen in der Schule als „als sogenannte Helikopter-Mutter abgestempelt zu werden.“ Sie erklärt, dass es vor allem im schulischen Bereich schwer für sie ist, da sie nicht wirklich ernst genommen wird und „meine Worte nicht so viel Gewicht haben.“ Oft wird ihr einfach nicht geglaubt. „Allein gegen Schulleiter und Lehrerin ist es schwer anzukommen und sich Gehör zu verschaffen.“
Von Ärzten und Therapeuten, Jugendamt und Jobcenter bekommt Sabine Verständnis.

Isabella und Kris hingegen fühlten sich von Pädagogen, Ärzten und Therapeuten in ihrer besonderen Situation „überhaupt nicht wahrgenommen“.
Kris erklärt: „Ich kämpfte schon immer, damit wir das bekamen, was uns zustand.“

Und wo findet man „Verbündete“?

Eine besondere Solidarität gibt es unter Alleinerziehenden, „weil man im selben Boot sitzt“, erzählt Isabella. Die gemeinsame Basis für Verständnis sieht Sabine eher in der Tatsache, dass andere womöglich auch ein autistisches Kind haben.
Und auch Kris betont in diesem Zusammenhang: „Zuerst brauchte ich Tipps und Ratschläge von anderen, vor allem weil es anfangs noch kein Internet gab.“

Direkt nach der Trennung hatte Sabine noch guten Kontakt zu Toms Vater, aber seit dieser eine neue Beziehung hat, beschränken sich die gemeinsamen Stunden von Vater und Sohn auf etwa fünf Stunden im Monat. „Er fragt nicht mal nach, wie es in der Schule läuft oder ob es sonst Probleme gibt. Es interessiert ihn nicht.“
Auch bei Isabella gibt es keinen Kontakt: „Nein. Er lebt sein Leben. Wir bekommen keinerlei Unterstützung.“

Worüber macht Ihr Euch die größten Sorgen?

Sabine antwortet wie die meisten alleinerziehenden Elternteile: „Meine Sorgen sind, was passiert, wenn ich ins Krankenhaus muss, was wenn ich sterben sollte. Wer ist dann für mein Kind da? Diese Sorgen verdränge ich, ich mag darüber nicht nachdenken, weil ich keine Lösung gefunden habe.“

Auch Kris teilt diese Sorgen: Ängste sind, wenn ich einmal nicht mehr da sein sollte, wer dann für meinen Sohn da ist, denn so lang er jetzt im Heim ist, bin ich die einzige die ihn besucht und ich wünsche mir, dass ich gesund bleibe und ihn noch recht lange begleiten kann.“

Isabella meint zu den größten Sorgen: „Das liebe Geld. Als Alleinerziehende nicht anerkannt zu werden. Sorgen dass ich es nicht schaffe, meinem Sohn die Unterstützung geben zu können, die er benötigt!“

Seid Ihr berufstätig?

Das Thema Berufstätigkeit ist außerordentlich schwierig für viele Alleinerziehende.
„Ich bin nicht berufstätig, da mein Sohn nicht hortfähig ist.“, meint Sabine. „Ich habe nachmittags und in den Ferien keine Betreuung für ihn. Es war eigentlich geplant, dass mein damaliger Partner und ich uns abwechseln und so jeder halbtags arbeitet. Aber das geht ja jetzt nicht mehr.“

Auch Isabella kann nicht mehr arbeiten. „Ich musste meinen Beruf im Verkauf aufgeben. Mir fehlt es an Flexibilität. Durch die jahrelangen Kämpfe mit Behörden und Schule hat meine Psyche nicht mehr mitgespielt und ich bekomme momentan Erwerbsminderungsrente.“

In einer ähnlichen Lebenssituation ist auch Kris: „Ich bin leider nicht berufstätig und komme gerade so aus mit dem Geld. Mein Ex hat bis heute noch nie gezahlt.“

 

Wann fehlt ein Partner besonders?

Sabine meint: „Ein Partner fehlt mir, wenn es Probleme gibt. Mir fehlt dann die moralische Unterstützung. Es ist sehr schwer, für alles allein zu kämpfen, das zerrt sehr an meiner Kraft.“
Trotzdem sieht sie auch Vorteile: „Ich kann mich ausschließlich um meinen Sohn kümmern und muss nicht zusätzlich auf einen Partner Rücksicht nehmen. Für Tom ist es auch einfacher, da er nur eine Person hat, auf die er sich einlassen muss. Er weiß, woran er ist und wie ich in gewissen Situationen reagiere. Ich empfinde es als harmonischeres Zusammenleben und ich fühle mich weniger eingeschränkt.“

Auch Isabella erzählt, dass es schwer wird, wenn man alleine Entscheidungen treffen muss, zum Beispiel bem Arzt/ Psychologen und Gesprächen in der Schule.
Außerdem meint sie: „So schön es wäre, jemanden an seiner Seite zu haben, so schön ist es aber auch alleine zu sein. Die Zeit für einen Partner würde mir schon fehlen…er müsste viel zurückstecken.“

Kris dazu: „Ich bin es schon so gewohnt, alleine zu sein. Ein Vorteil ist, keine Rechenschaft ablegen zu müssen und das frei sein. Trotzdem fehlt mir ein Partner für schöne und romantische Stunden.“

Was wünscht Ihr Euch von Euren Mitmenschen?

Von ihren Mitmenschen wünschen sich meine Interviewpartnerinnen „Verständnis und Unterstützung“.
Sabine betont außerdem: „Ich möchte nicht als Übermutter abgestempelt werden. Ich möchte ernst genommen werden.“
Und Kris sagt: „Von den Menschen wünsche ich mir mehr Respekt, Verständnis und Toleranz und dass sie uns Alleinerziehende und Hartz IV-Empfänger wie mich nicht in die unterste Schublade stopfen.“

Was ist Euch noch besonders wichtig zu sagen?

Kris wünscht sich eine Vertrauensperson, die sich gut mit Autismus auskennt und auch unabhängig von ihr beurteilen kann und darauf achtet, dass es ihrem Sohn in seiner Einrichtung gut geht. „Er spricht nicht, er kann mir nichts erzählen. Und ich bin manchmal skeptisch, ob es das Richtige ist. Ich brauche jemanden, der vom Fach ist, und das beurteilen kann.“

„Ich bin mit meiner jetzigen Situation zufrieden“, sagt Sabine. „Tom und ich sind ein eingespieltes Team. Wir haben unsere Rituale und scherzen sehr viel. Ich kann mir nicht vorstellen, einen Partner zu haben, denn eigentlich ist es so, wie es jetzt ist, perfekt.“

„Alleinerziehende haben noch die Rolle der früheren Verpönten in der Gesellschaft“, sagt Isabella. „Dies müsste sich grundsätzlich ändern. Gerade Alleinerziehende mit behinderten Kindern haben es doppelt schwer.“

Vielen Dank Euch Dreien für Eure Offenheit. Alles alles Gute für Euch und Eure Kinder.

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Zum Weiterlesen:

Informationsseite des Bundes für Alleinerziehende

Familienratgeber: Alleinerziehende von Kindern mit Behinderungen

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Bist Du alleinerziehender Vater mit einem autistischen Kind? Und möchtest Du gerne von Euch erzählen? Dann nimm gerne Kontakt zu mir auf. Ich würde mich freuen.

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Zum Weiterlesen:

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  1. Also ich finde es eine enorme Leistung von uns alleinerziehenden. Ich bin selbst auch alleinerziehend seit mein Sohn 2 ist. Mein Sohn lebt mit ASS. Das schwierigste für mich ist die Akzeptanz der pädagogen und ärzte. Ich habe oft das Gefühl nicht ernstgenommen zu werden wenn ich von bedürfnissen und einschränkungen berichte. Mir sagt man nicht nur zu viel sorgen nach sondern auch noch Erziehungs Inkompetenz. Dabei gebe ich alles was mir die kraft hergibt. Einen Partner vermisse ich nicht denn ich habe nicht genug Kraft mich auch noch um meinen Partner zu kümmern. Ich kann so entscheiden ohne mich mit Partner abzusprechen oder gar kompromisse eingehen. Das alles macht es mir leichter. Einen job habe ich nicht durch die pflege meines Sohnes (13) bin ich voll ausgelastet. Ich bin selbst schwerbehindert und schaffe es nicht noch zusätzlich 3h tgl. Arbeiten zu gehen nur leider sieht das keiner an. An der Front kämpfe ich also auch noch. Wenn ich aber merke mir wird es grad zu viel, dann muss ich auch mal eine Auszeit erzwingen. Ich wünsche mir für die Zukunft weniger kapitalismus weniger Leistungsdruck. Und mehr Menschlichkeit. Das Inklusion endlich ins z.b.schulgesetz fest verankert wird und mittel und gelder bereitstehen um pädagogen im Umgang zu schulen. Das alleinerziehende mehr Gewicht geschenkt wird, das wir ernst genommen werden. Denn wir leisten viel mehr als paare. Wir sind Mutter, Vater, pflegekraft, spielpartner, verwaltungsangestellte, Psychologe, und Therapeut. Und das sollte endlich mal anerkannt werden. Ich wünsche mir das über alleinerziehende nicht mehr so hergezogen wird. Niemand sollte uns pauschalisieren. Stellt uns eben fragen sprecht mit uns und nicht über uns. Das gibt uns stärke.

  2. Moin, ich bin auch Alleinerziehende Mama von zwei Jungs (9 Jahre ASS und 4 Jahre). zu den Vätern gibt es leider keinen Kontakt.
    Mein großer ist an einer Regelschule nicht beschulbar, auch Hortfähig ist er nicht.
    Er wird im Förderzentrum für 3 Sunden am Tag beschult und geht danach in eine spezielle Tagesgruppe.
    Ich gehe 28 Stunden in der Woche arbeiten.
    Es ist aber sehr schwer alles unter einen Hut zu bringen.

  3. Ich lebe mit einer erwachsenen Tochter seit ihrem 4. Lebensjahr allein. Meine Berufstätigkeit habe ich nicht aufgegeben. Es kostet ungeheure Kraft, allein mit dem Unverständnis der Umwelt klar zu kommen. Wie viele Mädchen hat meine Tochter ihre Diagnose erst sehr spät bekommen, mit 18. Davor war alles Kampf: Schule, Ärzte, Behörden. Besonders kränkend: ich wurde oft als Verursacherin der Probleme hingestellt. Ob wegen der Partnerlosigkeit, Berufstätigkeit, meinem Erziehungsstil oder Charakter, egal. Autismus ist längst nicht mehr das Hauptproblem, sondern die aus dem jahrelangen Stress resultierenden Komorbiditäten wie z.B. Depression.
    Jetzt wird meine Tochter wieder im Mahlwerk der Behörden zerrieben. Dabei braucht sie doch nur Unterstützung beim Weg in die Arbeitswelt.
    Das ist das Schwierigste: immer und immer und immer da zu sein, und keine Pause und Entlastung zu haben. Immer bereit, zu unterstützen, immer Mut machen.
    Auf Dauer ging diese Belastung auf meine Gesundheit, ich bin mehrfach krank geworden. Meine Ängste beziehen sich auf die Zukunft: wenn ich nicht mehr arbeiten kann, wenn ich krank werde, wenn ich nicht mehr lebe. Wer steht ihr bei?
    Natürlich sind auch die Finanzen, trotz Berufstätigkeit, ein Thema.
    Was mich richtig zornig macht: immer wird sie und immer wird unsere kleine Familie nur nach ihren Defiziten beurteilt. Niemals heißt es: sie hat/ haben so viel geleistet, jetzt bekommen Sie mal Entlastung. Immer, egal welche Hilfe wir auch beantragen, wir müssen rauf und runter beten, was wir alles nicht hinkriegen. Dazu gehört auch, keine „richtige“ Familie zu sein. Das empfinden wir als zutiefst demütigend.
    Es gibt aber auch Positives: meine Tochter und ich haben ein vertrauensvolles, gutes Verhältnis. Sie ist ein wunderbarer Mensch und ich bin stolz über das, was sie und wir geschafft haben. Sie begegnet mir trotz der auch vorhandenen Hilfsbedürftigkeit mehr und mehr auch mit Verständnis für meine Bedürfnisse.

    1. ja genau, dasselbe musste ich hier erleben, danke für die offenen Worte und wünsche alles Gute für die Zukunft

      LG margit

  4. Hallo und guten Tag. Ich bin alleinerziehende Mutter von 2 Kindern (die Ältere Autistin und ADHS) gewesen. Gewesen heißt, dass sie inzwischen erwachsen sind (25 und 28). Der Vater meiner Kinder konnte mit der Diagnose nicht umgehen und hat versucht das „Problem“ mit Strenge in den Griff zu bekommen. Das andere Kind wurde von ihm sichtbar bevorzugt. Als die beiden 3 und 6 waren, kam die Trennung wegen einer anderen Frau. Von da an stand ich alleine und mit minimaler Unterstützung der weit weg lebenden Familie, immer mit dem Rücken zur Wand. Ich habe immer wieder versucht, arbeiten zu gehen. Aber auf einen grüner Zweig bin ich dabei nie gekommen. Ich hätte mich dritteln müssen, um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Meine nun erwachsenen Kinder gehen jetzt ihre eigenen Wege. Meine Aspi lebt in betreutem Wohnen, aber viel Entspannung bedeutet es für mich nicht, denn ich bin nach wie vor ihre Vertauensperson und sie telefoniert bei jedem Problem (Und es ist immer etwas) mit mir. Ich bin immer noch allein, weil mir einfach inzwischen die Kraft für eine Partnerschaft fehlt. Meine Psyche ist aufgebraucht. Eine liebe Freundin sagte mir, dass ich unglaublich viel gekämpft und auch erreicht habe für meine Kinder und es würde nun an der Zeit sein, mir mal selber auf die Schulter zu klopfen. Aber selbst das gelingt mir nicht.

  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Alleinerziehender

    „Alleinerziehende sind Mütter oder Väter, die ledig, verwitwet, dauernd getrennt lebend oder geschieden sind und nicht mit einem anderen Erwachsenen, jedoch mit ihrem Kind oder ihren Kindern in ständiger Haushaltsgemeinschaft zusammenleben (sogenannte Einelternfamilie).“
    […]
    „Der Begriff „alleinerziehend“ erfährt zum Teil Kritik, da er von Betroffeneninitiativen als diskriminierend erlebt wird. Mit dem Begriff werde fälschlicherweise oft mangelnde soziale Einbettung oder Erziehungsqualität assoziiert. Daher solle man besser von Ein-Eltern-Familien sprechen. Die Nationale Armutskonferenz (nak) fügte den Begriff der Liste der sozialen Unwörter hinzu.“

    Ich persönlich tue mich mit dem Begriff Alleinerziehende/r jetzt ebenfalls ein wenig schwer. Ein-Eltern-Familie finde ich da auf jeden Fall passender und auch zutreffender.

    Meine Schwester (Asperger Autist) ist ebenfalls mit ihrem Sohn (NA und heute bereits Erwachsen) seit vielen Jahren eine Ein-Eltern-Familie…und auch sie hat sehr derbe Erfahrungen mit Schule, Ämtern, Behörden, Ärzten und dem Jugendamt machen müssen, gerade was auch die so genannte Erziehungsqualität angeht.

    Ich selbst habe zwar einen Ehemann, aber was die Erziehung unserer beiden Kinder angeht so stand ich dennoch immer leider völlig alleine damit zu schauen…er hielt sich von Anfang da einfach heraus…über Probleme konnte ich nie mit ihm reden, denn ich wusste einfach nicht wie ich das hätte angehen sollen. (Das ist bis heute so geblieben.)

    Ein-Eltern-Familien haben es in unserer Gesellschaft leider wirklich nicht einfach…jedoch mit einem autistischen (oder auch einem anderen behinderten) Kind haben es Ein-Eltern-Familien auf jeden Fall um so einiges schwerer.

    Dem kann ich nur zustimmen…und ich kann es auch sehr gut nachvollziehen.

  6. Geht mir genauso.
    Alleinerziehend. Schule nimmt mich nicht ernst bzw will es einen beweisen das es anders geht…
    Ist wie einem kind im rollstuhl aufzufordern das er laufen soll!
    Und man steht ganz allein mit der Situation da.
    Das Leben ist vorprogrammiert und man wird selbst depressiv bei der Vorstellung das es in den nächsten Jahren nicht einfacher wird!

  7. Hallo liebe Silke, vielen Dank, dass du das Thema „Alleinerziehend mit autist. Kind“ aufgegriffen hast. Ich selbst war auch fünf Jahre mit meinem Sohn Vincent (frühkindl. Autist, 14 Jahre) in dieser Situation. Ich habe durch meinen Sohn vor 7 Jahren meinen jetzigen Lebensgefährten kennengelernt. Wir haben mit Vincent auch viele schlimme Zeiten durchgemacht. Am Anfang haben wir drei uns viel viel Raum und Zeit gelassen, um eine Familie zu werden. Mein Partner hat keine Kinder, ist jedoch sehr geduldig und liebevoll. Mein Lebensgefährte ist das „Ein und Alles“ von Vincent. Mein Fazit: Wenn man sich viel Zeit, Liebe, Raum und Geduld gibt, kann aus der Ein-Eltern-Situation wieder eine Familie werden. Herzliche Grüße Dajana

  8. Alleinerziehend Mutter und dazu ein besonderes Kind ist in unserer Gesellschaft wenig anerkannt. Ich habe drei Kinder, davon einen Autisten und erhebliche körperliche Einschränkungen. Der Kindsvater war dem nicht gewachsen und bekam vollstes Verständnis, da er von Anfang an kommuniziert hat, er kann das nicht ?. Bei jedem Amt, bei jedem Antrag kämpfe ich alleine, abends grübel ich, wie ich das Beste aus der Situation machen kann. Von anderen höre ich oft, du bist stark, du schaffst das….Ja weil ich im dunkeln weine ….Wir haben gemeinsames Sorgerecht, aber überall bin ich alleine, hab eine Generalvollmacht bekommen
    ABER wenn es um finanzielle Unterstützung geht, da versteht der überforderte Vater keinen Spass. Ich habe sogar vom Anwalt ein Schreiben bekommen, dass der Mandant bereit ist den Mindestunterhalt zu zahlen, jedoch jeglichen Mehrbedarf nicht finanziert, da ich die Entscheidung für das Kind getroffen habe und absehbar ist, dass dieses Kind als Sozialfall auch nie einen Beitrag zur Gesellschaft leisten wird. Dem Mandanten widerstrebt es, dies zu unterstützen.
    Herzkatheter, OP’s, Therapien, Schulwechsel, Praktikumssuche….alles alleine und möglichst immer RICHTIG entscheiden, ziemlicher Druck und wenn es mal nicht läuft, werd ich belächelt von den Ärzten, Therapeuten, Amtsschimmeln etc.
    Ich habe mich auch bewusst gegen eine ABA Therapie und Einweisung in die Psychiatrische entschieden, das hängt uns immer nach, denn das “ ihr Kind sich jetzt so entwickelt, haben Sie mit verschuldet“. WHAT ?
    Um ehrlich zu sein. ICH BIN STOLZ AUF MEINE DREI KIDS und LIEBE SIE SO WIE SIE SIND. Wir und ein enger Freundeskreis können gut mit allem Leben, wünschen uns nur manchmal etwas Verständnis, Aufgeschlossenheit und ehrliche Hilfe.
    Ich will nicht nur als Alleinerziehende Mutter mit behindertem Kind, sondern als Mensch wahrgenommen werden.

  9. Hallo, ich bin auch eine Berufstätige Alleinerziehende Mutter eines 16 Jungen aus dem Autismus Spektrum.. alleinerziehend im wahrsten Sinne des Wortes ! da der Vater seid Geburt her nur ein begleitetes Umgangsrecht hat und es nur bedingt an nimmt … ! Ich zu dem das alleinige Sorgerecht besitze ! Bin direkt nach den 3 Jahren Erziehungs Urlaub wieder in den Beruf zurück es viel mir nicht leicht diesen Schritt zu geh’n . Hab mir alles erkämpfen müssen im Alleigang.. wenn ich heut zurück Blicke denke ich wie habe ich das alles geschafft auch heute noch bauch mein Sohn meine volle Unterstützung die Grundschulzeit hat er dank guter Schulasistentin und guter kooperativer Lehrer durchlaufen auch im Anschluss daran kämfpfte ich dafür das er in ein kleine Förderschule kam die sich auf Autismus einstellen könnte! Heut ist er in einer Werkstatt beschäftigt im Berufsbildungsbereich auch dort funktioniert es ! Auch Autismus therapeutisch wurde er unterstützt. Natürlich hat er seine Schwierigkeiten mit dem zwischen Menschlichen und ist auch autoagressiv oder knallt Türen oder betätigt die Auto Hupe.. wenn ihm was nicht passt .. nur ich suche dann rasch nach Lösungen um ihn raus zuholen. . Mein Tag nach der Arbeit dreht
    sich nur um meinen Sohn …. spät abends wenn Maik schläft fange ich an Hausarbeit zu machen denn vorher brauch er meine volle Aufmerksamkeit.. er will sofort raus , alleine geht nicht zu hohe ablenkbarkeit ! Also muss ich ihn begleiten an Ruhe Zeiten nicht
    zu denken ! Ich lebe so zusagen das Leben meines Kindes ich tue es gerne aus Liebe zu meinem Kind ! An ein eigens Leben nicht zu denken .. Mein Sohn liebt die Feuerwehr einmal die Woche fahre ihn dort hin das ist für mich ein Glückstag weil er sich auf diesen Tag freut und ich habe diese 2 Stunden in der Woche für mich .. ? meine Bedenken was wird wenn ich nicht mehr da ???? Vorher schon ihn mit dem Betreuten Wohnen vertraut machen . !?! Der Gedanke ist schwer für mich zu ertragen GLG

  10. Ich finde, Alleinerziehende Mütter haben es so schön nicht leicht aber wenn dann noch ein behindertes Kind da ist, das vielleicht noch eine 1:1 Betreuung braucht, dann ist das eine Leistung, die niemals recht gewürdigt werden kann! ?das ist der Hut, den ich vor Euch ziehe! Ich bin dankbar, dass mein Mann mich all die Jahre nach der Arbeit unterstützt hat. Jetzt ist er Rentner und das entspannt die ganze Situation noch mal um vieles. Ich war zwar all die Jahre Hausfrau und für meine insgesamt 11Kinder da aber als unser Autist erwachsen war, hatte ich oft Probleme durch seine Aggressionen und war froh, dass ich mich auf meinen Mann verlassen konnte. Er lief auch von der Arbeit weg um mir zu helfen. Ich wünsche Euch allen alles Gute und ganz viel Kraft und Gesundheit. Am besten viele verstännisvolle Freunde!

  11. Hallo Silke und alle Mütter / Väter hier,

    Ich beschäftige mich schon länger mit diesem Thema… Es gibt eine große Unterschied zwischen die Situation von Alleinerziehende und Alleinerziehende mit Besondere Kinder … trotzdem wird es gleich Behandelt, von so gut wie allem Seiten… Ich meine man bekommt die Unterstützungen für das behinderte Kind… aber dadurch dass man es alleine meistern muss… entsteht „ Mehrbedarf“ … Zumindest wie ich es sehe… Es wird aber in so gut wie keinen Bereich differenziert :(

    Ich bin selber Alleinerziehend … von 3 Kids (10,8,4)… der größte ist Frühkindliche Autist …

    So wie hier vielen geht es mir auch … Arbeiten ist so gut wie nicht möglich ( momentan)… deswegen mache ich gerade ein Studium – Prävention und Gesundheitspsychologie – ( Master ) … Hätte vor mein Masterarbeit in diesem Thema zu schreiben… Bei guten gelungen evtl. publizieren… Vielleicht könnte man irgendwelche „ Erleichterungen „ erreichen …

    Ich würde ( wenn es gut funktioniert) irgendwann Ende nächstes Jahres damit anfangen… ich weiß es noch nicht wie und ob es klappt… aber ich denke ein Versuch wäre es wert.

    Evtl. melde ich mich hier … bei dir Silke ? … – wenn ich Unterstützung/Info& Co brauche … Wenn es angebracht ist . .. und wenn es begrüßt wird.

    Belästigen möchte ich auf keinen Fall … ich sitze im selben Boot …

    ( bitte entschuldigt mich für die Grammatik/Rechtschreibfehler… Deutsch ist meine 4te Sprache … in Moment schaffe ich es nicht in diesem Bereich auch noch zu arbeiten ? )

    Liebe Grüße, Monika

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Es ist immer wieder überwältigend, was wir als Eltern autistischer Kinder bedenken, organisieren und verarbeiten müssen. Neben viel Wissen und Erfahrungen, die du hier im Blog findest, ist eine solidarische Gemeinschaft unglaublich hilfreich. Das Forum plus ist ein geschützter Bereich nur für Eltern autistischer Kinder. Hier findest du außer praktischen Tipps viel Verständnis und Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen wie Du.

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