Rezension: Die Gefühlsmonster® für alle Lebens- und Gefühlslagen

veröffentlicht im April 2018


Das mit den Gefühlen ist schon manchmal eine schwierige Sache.

Ich glaube, das geht uns allen zuweilen so:
Einerseits ist es oft nicht so einfach, sich darüber klar zu werden, was man überhaupt fühlt, wie man eine Sache einordnet und eine Situation empfindet.
Und andererseits ist es dann schwierig, seine Gefühle so zum Gegenüber zu transportieren, dass sie auch verstanden werden.

Für Autistinnen und Autisten sind diese Dinge oftmals noch schwieriger und dann braucht es manchmal Hilfsmittel, um die Kommunikation über Gefühle zu erleichtern.

Auf der Suche nach solchen Materialien stieß ich eines Tage auf die Seite der Gefühlsmonster® und war sofort begeistert. Spontan bat ich um eine Probesendung des „Pakets Autismus“, um die kleinen Monsterkarten für uns und auch für Euch testen zu können.

In dieser Sammeltasche kam die Sendung bei uns an und wurde gleich neugierig begutachtet.

Gefühlsmonster Sammeltasche

Denn da kam allerhand zum Vorschein:

Gefühlsmonster Inhalt "Paket Autismus"

  • das Gefühlsmonster®-Karten Set Mini
  • Aufbewahrungstäschchen
  • 2 Aufklebersets
  • ein Malbuch
  • und das Konzept mit Anwendungsvorschlägen

Es machte von Anfang an Spaß, sich mit den Karten und Aufklebern zu beschäftigen. Sie haben einen hohen Aufforderungscharakter.

Und man merkt sofort, dass hier jemand am Werk war, der sich intensiv mit dem Thema Autismus beschäftigt: denn das Material ist in Zusammenarbeit mit der Autorin Inez Maus entstanden, die selbst einen autistischen Sohn hat und engagierte Aufklärungsarbeit betreibt.

Die Gefühlsmonster® sind wirklich herzallerliebst anzuschauen und regen dazu an, über Gefühle in allen Lebenslagen zu sprechen. Gerade in Krisensituationen, wenn möglicherweise Worte fehlen, können die Karten helfen. Und wenn man sich gefühlstechnisch unsicher ist, helfen die Karten beim Reflektieren.

So werden freudige Ereignisse, aber auch Trauriges, Unsicherheit, Sorge, Vorfreude, Spaß und vieles mehr sichtbar, für das sonst die Einordnung schwierig ist und manchmal auch eine Form des Ausdrucks fehlt.
Das Ganze geschieht spielerisch, ohne dass eine schulische oder therapeutische Situation eintritt, die die hilfreiche Leichtigkeit der Monster wieder eindämmen würde.

Diese vier Karten sind Niklas` Lieblingskarten :-)

Er verwendete sie einige Male, wenn er seine Gebärdensprache noch unterstreichen wollte. Gerade auf das traurige, grüne Monster zeigte er zusätzlich, wenn er „traurig“ gebärdete.
In welchem Zusammenhang er das verliebte Monster heraussuchte, darf ich nicht verraten, aber das versteckte Monster regte ihn dazu an, eine kleine Anekdote aus seinem Leben immer und immer wieder zu erzählen: nämlich als er sich mal aus dem Haus schlich und in Opas Garage versteckte. In Gedanken an diese Episode schüttet er sich regelmäßig aus vor Lachen (rw) und das versteckte Monster löste daher größte Erheiterung bei ihm aus.
Wir fanden es fasziniernd zu sehen, dass er die Karten sowohl für das Unterstreichen von Gefühlen, als auch für das Erzählen von Geschichten benutzt.

Die Verwendung der Gefühlsmonster®-Karten ist vielfältig und erstreckt sich von Kinder- über Jugend- bis hin zur Erwachsenenarbeit. Auf der Webseite des Anbieters wird ausführlich darüber informiert.
Außer diesem Autismus-Set gibt es dort auch weitere Materialien, in denen man wunderbar direkt im Shop der Gefühlsmonster stöbern kann.

Ich wünsche Euch viel Spaß dabei.

Zum Weiterlesen:

KOMMENTARE

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  1. Danke für den interessanten Beitrag und den Hinweis auf die schönen Karten.
    Hattet ihr die Kinder- oder die Erwachsenen- Version? Ich habe in der Beschreibung keinen Hinweis darauf gefunden, wie sie sich unterscheiden…
    Aber gerade das Greifbarmachen von Emotionen wäre schon eine gute Unterstützung!
    Liebe Grüße
    Claudia

  2. Liebe Silke, mit Freude habe ich Deine Rezension zum „Paket Autismus“ der Gefühlsmonster GmbH gelesen und wäre ich nicht an der Entwicklung des Materials beteiligt gewesen, würde ich mir jetzt die kleinen Monster ins Haus holen. Die Gefühlsmonster beleben unseren Alltag schon recht lange. Nicht nur mein autistischer Sohn, sondern auch seine Geschwister nutzen sie in verschiedenen Situationen – zum Trösten, zum Scherzen, zum Annähern, zum (Er)Klären … Es hat mich sehr bewegt, dass sich das Lieblingsmonster meines autistischen Sohnes unter den Favoriten von Niklas befindet: Es ist das Monster unter der Decke! Vielen Dank – ich lege an dieser Stelle Karte Nr. 15 auf den virtuellen Tisch.

  3. Ich unterrichte eine Lerngruppe autistischer Jugendlicher an einer Oberschule und verwende die Gefühlsmonster regelmäßig im Ethik-Unterricht. Manchmal einfach nur zum Memoryspielen (Wir haben zwei der kleinen Sets.), manchmal auch zum Zuordnen und Reden über Gefühle in bestimmten Situationen. Ich bin sehr froh, diese Karten gefunden zu haben..

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