Leon bekommt einen Autismusbegleithund – Interview mit seiner Mama

veröffentlicht im Mai 2017


Tania hatte bereits für den Dezember-Kalender von „Ellas Blog“ ein ganz süßes Foto von ihrem Sohn Leon und einem Hund, den er bei einem Klinkaufenthalt kennengelernt hatte, eingeschickt. Nun ist es soweit, dass sie einen Autismusbegleithund in die Familie aufnehmen möchten. Ich durfte ihr dazu einige Fragen stellen.

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Leon mit Hund
©Tania

Wie alt ist Dein Sohn Leon und wie zeigt sich der Autismus in seinem Leben?

Unser Leon wird im Juni drei Jahre alt. Es ist mir schon früh aufgefallen, dass Leon besonders ist. Im Alltag zeigt sich sein Besonderssein dadurch, dass er keinen Kontakt bzw. Blickkontakt zu anderen aufnimmt.
Er sucht sich viele Dinge, um sich wahrzunehmen, wie verschiedene Untergründe spüren, Kacheln und Rohre ablecken und fühlen. Er hat kein Interesse an Spielzeug oder anderen Kindern.
Er spricht nicht, reagiert kaum auf Ansprache und ist immer in Bewegung. Unsere Nachbarn nennen ihn auch, lieb gemeint, den Roadrunner.

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Welche Schwierigkeiten stehen im Vordergrund?
Schwierig im Alltag ist, dass Leon eine 24 Stunden eins zu eins – Betreuung braucht, er kann keine Gefahren einschätzen, nimmt alles in den Mund, hat eine Weglauftendenz, Schlafstörungen und dazu ist er noch herzkrank. Er hat einen zusätzlichen Reizleiter der den Puls bis 320 Schläge die Minute schlagen lässt. Dies muss man auch rechtzeitig erkennen.

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Was ist besonders schön im Leben mit Leon?
Auch wenn der Alltag nicht immer einfach ist und ich auch Tage habe, wo ich nur heule, bin ich froh und stolz, so einen besonderen und tollen Jungen zu haben. Ich würde mich immer wieder für ihn entscheiden.
Er hat immer verrückte Ideen und zeigt uns, dass die kleinen Dinge im Leben zu erkunden, viel schöner als jeder Lottogewinn sind. Leon lacht gerne und viel, meistens auch ohne Grund. Mit seiner Lache steckt er viele an und es ist so schön ihn dann so glücklich zu sehen.

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Leon mit Hund
©Tania

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, einen Autismusbegleithund in Eure Familie zu holen?
Leon hat in der Klinik auf den Therapiehund mit 26 Monaten gleich reagiert, er betrat den Raum und ging sofort mit dem Hund in Kontakt. Für mich war dieser Moment sehr ergreifend. Ein Nachbarshund kam daraufhin öfters zu Besuch.
Dann hatten wir ein tolles Erlebnis im Bus auf dem Weg zum Arzt. Leon und ich waren beide sehr angespannt an dem Tag. Wir betraten den Bus und da saß ein Mann mit seinem Hund. Leon reagierte sofort auf den Hund und fixierte ihn. Ich erzählte dem Mann, dass Leon Autist ist und daraufhin sagte er, ich auch.
Er ließ seinen Hund zu Leon und er beruhigte ihn. Diese Momente zeigten uns, dass ein Hund für Leon sehr hilfreich wäre.

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Das ist ja wirklich eine ganz tolle Geschichte.
Welche Schritte muss man unternehmen, um einen Begleithund zu bekommen?
Ein Autismusbegleithund wird leider nicht von der Kasse bezahlt. Wir haben durch Facebook eine liebe Mama kennengelernt, die den Schritt schon gegangen ist. Durch sie sind wir auf das WZ Hundezentrum Norddeutschland KG und den Servicehundzentrum e.V. aufmerksam geworden. Nach einem ersten Kennenlernen sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir den Weg  zum Autismusbegleithund gemeinsam gehen möchten.
In dem Hundezentrum Norddeutschland KG wird die Ausbildung stattfinden und der Verein Servicehundzentrum e.V hilft uns die Spendengelder zu sammeln.

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Was ist Dir noch wichtig zu sagen?
Erstmal möchte ich mich bei Dir bedanken, dass Du mich zu Deinem Interview eingeladen hast. Das bedeutet mir sehr viel. Dann möchte ich mich bei allen meinen Freunden und auch unserem Pflegesohn für die tatkräftige Unterstützung zum Spendenaufruf herzlich bedanken und natürlich bei dem WZ Hundezentrum Norddeutschland KG und dem Servicehundzentrum e.V, dass sie den Weg mit uns gehen. Und zu guter Letzt bei allen die uns helfen unsere Seite durch Unterstützung bekannter zu machen.

Vielen lieben Dank. Herzlichst Tania

Danke für den Einblick in Euer Leben und alles Gute für Euch, liebe Tania.

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