Margrit hat zwei autistische Söhne und meistert den gemeinsamen Alltag als Alleinerziehende. Das Interview mit ihr hat mich sehr berührt. Sie schildert ihren Alltag so bildhaft, dass man das Gefühl hat, mittendrin zu sein. Aber lest selbst.
(Namen geändert)
Liebe Margrit, wieviele Kinder hast Du, wie alt sind sie?
Liebe Silke, erst einmal großes Dankeschön an dich und dein Engagement mit und im Online-Magazin – Ellas Blog. Dann ein großes Dankeschön, dass ich hier meinen Ballast etwas abwerfen kann. Das ist eine tolle Möglichkeit der Reflexion und auch Abstand zu allem zu schaffen.
Doch nun zu deiner Frage. Ich habe zwei Söhne, 14 und 11 Jahre alt.
Welche Diagnosen haben Deine beiden Söhne? Wie macht sich der Autismus in ihrem/Eurem Leben bemerkbar?
Bei meinem ältesten Sohn wurde schon früh atypischer Autismus diagnostiziert, der jüngste Sohn gilt als frühkindlicher Autist und hat zusätzlich Lernförderstatus. Beide Söhne sind sehr unterschiedlich und haben dennoch ihre Bedarfe.
Der Älteste hat ein unglaublich großes Interesse an verschiedenen Themen, sei es Weltpolitik, Geschichte oder der Familienstammbaum. Er hat auch ein hohes Mitteilungsbedürfnis und muss seine Themen immer und immer wieder besprechen. Und wenn nach dem 5., 6. oder 8. Mal der Eindruck entstehen kann, jetzt ist er damit durch, kommen wieder Fragen und Wiederholungsaufforderungen und das Ganze geht von vorne los – Antworten, die ich bereits etliche Male gab, Dialoge, die gefühlt 20 Mal wiederholt wurden.
Gleichzeitig hat er ein hohes motorisches Potential, muss viel umherlaufen, wippt dabei mit dem Oberkörper, knüllt Papier in den Händen oder riecht an unserem Familienhund. Begleitet wird dies von sprachlichen Hemmnissen – wenn er sich mitteilt, neigt er dazu, Sätze oft in Teilen zu wiederholen. Das macht Unterhaltungen sehr anstrengend.
Er hat aber auch Aussetzer (Overloads) und nicht gerade wenige. Dann schreit er fast pausenlos, schlägt sich an den Kopf, ins Gesicht, reißt sich an den Haaren, spuckt, schlägt gegen die Wände. Er hat sich in solchen Moment auch schon so in die Augen gedrückt, dass ich Angst hatte, er verletzt sich ernsthaft.
Er mag keine Jeans, keine Knöpfe und Reißverschlüsse an den Pullovern, auch keine gebügelten Sachen. Hosen müssen weit sein, am besten ohne Knöpfe und Reißverschluss, nur mit Band zum Verschließen. Er hat ein herabgesetztes Körperempfinden, spürt oft Kälte erst sehr spät und man muss darauf achten, dass er sich der Witterung entsprechend kleidet. Wärme kann er dafür überhaupt nicht vertragen. Er achtet wenig auf seine Kleidung oder Schulsachen. Er vergisst sehr oft seine Mützen oder Jacken, seine Geldbörse mit dem Fahrgeld, Sportsachen, Schulhefter, Schlüssel usw. und ich muss vieles ersetzen, was mitunter ganz schön ins Geld geht. Körperhygiene muss immer wieder angeregt werden.
Nun ja – ich habe hier mein Tun.
Der Jüngste ist sehr viel zurückhaltender und sehr ordentlich, achtet darauf, dass die Dinge an ihrem Platz liegen, achtet auf seine Sachen. Er malt sehr schön, hat einen ausgeprägten Blick für Details, kann Flöte spielen und betreibt eine Kampfsportart. Er fotografiert auch gern, hat Spaß an lustigen Aufnahmen, schneidet dann Grimassen und nimmt sich selbst dabei auf.
Er kann zwar einigermaßen gut lesen, versteht aber viele Texte kaum. Deshalb mag er lieber die einfachen Kinderbücher, die eher für kleinere Kinder gedacht sind. Seine Sprache ist reduziert, er teilt sich mit, aber eben in einfachen Sätzen. Mein Jüngster ist leicht zu beeindrucken, gerät bei Grenzerfahrungen schnell außer sich und weint dann und ist nur schwer zu beruhigen. Und wie der Ältere wiederholt er oft die Themen, die ihn beeindrucken, immer und immer wieder.
Beide Kinder haben sich lange Zeit für Eisenbahnen interessiert und nun Computerspiele für sich entdeckt. Da haben sie Erfolgserlebnisse, die sie sonst nicht so einfach bekommen.
Was sind die größten Herausforderungen für Deine Kinder und Dich?
Eine der größten Herausforderungen für mich ist, als alleinerziehende Mutter zweier autistischer Kinder, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Das bringt permanenten Stress mit sich. Ich kann z. B. nicht immer pünktlich Feierabend machen und dann rase ich mit überhöhter Geschwindigkeit nach Hause, damit meine Söhne nicht allzu lange alleine sind nach der Schule. Sie sind sog. „Hauskinder“, also dürfen nach dem Unterricht nach Hause. Hort kommt für uns nach einem langen Schultag nicht in Frage.
Dann ist da noch die Frage der Betreuung in den Ferien oder schulfreien Tagen, denn ich habe ja auch nicht so viel Urlaub. Wir haben hier leider keine Familie zur Unterstützung und die bisher in Frage kommenden Personen sind nach und nach weggebrochen – teils aus Überforderung, teils aus Kostengründen. Ich verdiene leider auch kein Vermögen.
Dann bin ich hier wirklich für alles allein zuständig. Der Exmann und Kindervater ist leider auch keine Stütze, holt seine Söhne nur alle vier Wochen für ein paar Stunden und tageweise in den großen Ferien.
Es ist schon ein ziemlicher Kraftakt. Und wenn der Älteste tagelang nachts seine Aussetzer hat, ist es kaum zum Aushalten und ich krieche echt auf dem Zahnfleisch, auch seelisch.
Wie klappt es in der Schule? Habt Ihr eine Schulbegleitung? Sind die Lehrer aufgeklärt und aufgeschlossen?
Mein ältester Sohn besucht eine ganz normale Oberschule, hat keinen Schulhelfer, aber einen Nachteilsausgleich und ist in den meisten Fächern recht fit. Auch wenn in den Leistungsbewertungen deutlich sichtbar wird, dass er Themen, die er nicht mag, gar nicht erst bearbeitet und es ihm hier auch relativ egal ist, ob er dann eine schlechtere Zensur kassiert.
Probleme machen ihm, wie wohl den meisten Autisten, Interpretationen, Textaufbereitungen, thematische Zusammenfassungen u. ä. Dafür ist er in Mathematik ganz gut und in Englisch. Er arbeitet eher fotografisch, als logisch aufbauend – macht sich also im Kopf Bilder vom Wissen und speichert diese ab. Mitschriften oder Kopien mit Aufgabenstellungen kommen, wenn überhaupt, oft als Knüllpapier daheim an. Oder er hat auf der Rückseite seine Themen geschrieben oder gemalt – endlose Reihen Geburtsdaten, Hauptstädte oder sowas.
Der jüngste Sohn besucht noch die Grundschule. Auch er hat keinen Schulhelfer, dafür einen Nachteilsausgleich und wird nach Lernförderplan unterrichtet. Dennoch hat er große Probleme in der Schule. Vieles versteht er auch nach vielen Erklärungen nicht. Er lernt viel auswendig und kann das dann gut wiedergeben. Aber das inhaltliche Verständnis fehlt, er weiß oft nicht, was er da wiedergibt. Aufgabenstellungen müssen bei ihm in kleine Teilaufgaben zerlegt werden, die er nacheinander abarbeitet. Und er kann seine Aufmerksamkeit nicht lange halten, driftet dann ab und träumt vor sich hin.
Schlimm finde ich, wenn die anderen Schulkinder Schabernack mit ihm treiben, ihn auffordern, Dinge zu tun und dann darüber lachen.
Wie oft ich deswegen schon Gespräche hatte, ist nicht zu zählen.
Die Lehrkräfte kommen uns schon sehr entgegen, insbesondere in der Oberschule meines ältesten Sohnes. Dennoch halte ich das Schulsystem für sehr ineffektiv, was autistische Kinder angeht. Immer wieder sehe ich, dass es, insbesondere bei der Schulbegleitung, nur darum geht, diese Kinder in einen Rahmen zu passen, der sie überfordert. Schulhelfer sollen dabei die Lehrkräfte unterstützen und das Kind immer wieder ermuntern, sich einzufügen. Dass der große Rahmen mit den vielen Kindern eine unglaubliche Reizung darstellt, wird oft übersehen. Zudem ist Schulbegleitung eine Arbeit, die in der Bezahlung nicht die Würdigung findet, die der Ausbildungsstand der Schulhelfer eigentlich hergibt. So habe ich letztes Jahr mit dem Ältesten das Experiment mit der Online-Schule versucht und war sehr zufrieden damit. Das habe ich nun wieder aufgegriffen und die entsprechenden Anträge erneuert. Der jüngste Sohn soll es auch nutzen können. Mal sehen.
Wie wirst Du den unterschiedlichen Bedürfnissen Deiner Kinder gerecht?
Nicht immer. Als alleinerziehende Mutter geht das, glaube ich, auch gar nicht. Da muss ich mir nichts vormachen. Ich nehme mir Zeit, so oft es geht. Jedes Kind bekommt z. B. seine „Stunde“ am Abend. Nur für dieses Kind allein. Dann liege ich mit dem jeweiligen Sohn zusammen im Bett, ganz dicht aneinander gekuschelt, auch wenn sonst Nähe nicht so das Thema ist. Dem Jüngsten lese ich dann vor. Er mag es, wenn ich meine Stimme verstelle oder die Geräusche nachahme. Oder wir schauen uns seine Bilder an, die er mit der Kamera machte.
Der Älteste braucht dann seine Themen – über Gott und die Welt, mal mit Laptop, um mir dazu Informationen aus dem Internet zu zeigen, mal ohne. Auch wir beide liegen dann dicht nebeneinander, auch wenn er zwischendurch immer wieder aufsteht und umherwandert.
Wir unternehmen auch gemeinsam an den Wochenenden etwas. Mehr geht nicht.
Ich finde das ist schon enorm, was Du als alleinerziehende Mutter leistest.
Wie sieht ein typischer Wochentag bei Euch aus? Gibt es eine feste Struktur?
Ja. Die muss es auch geben, sonst geht gar nichts mehr.
Mein Tag fängt um 5.00 Uhr an – Frühstück herrichten, frischen Tee machen, Pausenbrote herrichten. Dann mache ich mich soweit fertig und wecke den Ältesten. Das ist kurz nach 6.oo Uhr. Er braucht oft eine halbe Stunde, bis er richtig wach ist, weil sein Tag für ihn viel zu früh beginnt. Er isst morgens oft auch nur Obst und trinkt etwas. Dafür muss ich ihm dann viel Pausenbrot einpacken, denn der Hunger kommt am Vormittag und dann muss genug Essen da sein, sonst bedient sich der Älteste schon mal aus den Müllkübeln in der Schule. Und es muss Deftiges sein.
Gegen 06.40 schicke ich ihn ins Bad zum Waschen und Zähneputzen, wobei das Zähneputzen schon zum Akt werden kann und ich hier aufpassen muss, dass er sich nicht aufregt. Wenn er dann einen Aussetzer bekommt, ist der Morgen gelaufen.
Ich helfe ihm auch beim Anziehen, weil für ihn das irgendwie schwierig ist. Diese ganzen Dinge, die da zu beachten sind, überfordern ihn morgens. Er kann zwar Schleife binden, macht das aber ungern und geht dann auch mit offenen Schnürbändern los, wenn ich sie nicht zubinde. Frühstück, Trinkflache und Busgeld muss ich ihm einpacken. Die Bushaltestelle ist, Gott sei Dank, vor der Haustür. Das passt dann.
Wenn der Große weg ist, wecke ich den jüngsten Sohn. Er muss später zur Schule. Er isst morgens nur Müsli und Obst + Tee. Tee und Müslimilch müssen warm sein, Obst als Brei gereicht werden, sonst isst er es nicht. Zum Pausenbrot nur Marmelade oder Frischkäse und 4 Apfelstückchen, nicht mehr. Er macht sich allein im Bad fertig, will hier nicht gestört werden und er ist dabei sehr gründlich. Ich muss nach dem Zähneputzen immer seinen Atem prüfen, ob er gut riecht. Nichts ist schlimmer für den Jüngsten als unangenehme Körpergerüche.
Er kleidet sich auch alleine an, ich muss nur darauf achten, dass er den Hausschlüssel nicht vergisst. Der Jüngste geht um 7.15 Uhr zu Schule. Immer. Wenn es mal später wird, bringt ihn das in Aufregung und ich musste ihn auch schon zur Schule fahren, weil es 7.25 Uhr war und er Angst hatte, zu spät zu kommen – die Schule beginnt um 7.55 Uhr und wir wohnen 10 Minuten Fußweg entfernt davon.
Ich gehe danach noch mit dem Hund raus und fahre gehen 8.00 Uhr zur Arbeit.
Nachmittags sind beide Kinder vor mir daheim – der Älteste gegen 13 Uhr, der Jüngste gegen 15 Uhr. Bis ich komme, sind sie sich selbst überlassen. Meistens spielt der Jüngste dann Computerspiele und der Älteste schläft nach der Schule. Ich komme zwischen 15.30 und 16 Uhr und mache dann Mittag, weil beide Kinder nicht in der Schule mitessen. Gerade der Jüngste braucht diese warme Mahlzeit. Er braucht überhaupt viel Wärme, friert auch schnell.
Danach fahre ich einkaufen, nehme hier abwechselnd den Ältesten oder den Jüngsten oder beide Kinder und den Hund mit. Die Fahrt nutzen wir oft zum Schwatzen, so dass beide Kinder schon mal ihren Tag loswerden können. Oder ich mache Wäsche oder putze. Irgendwas ist immer zu tun. Zeit für Hausaufgaben muss ja auch noch sein, obwohl beide Söhne wenig aufhaben.
Das Abendprogramm ist dann wie oben beschrieben. Nach einer kleinen Abendmahlzeit (für den Jüngsten wieder warm), geht´s Waschen, Schulsachen packen und Kleidung für den nächsten Tag zurechtlegen und dann hat jedes Kind seine Zeit. Ruhe ist gegen 23 Uhr, wenn der Älteste nicht die Nacht zum Tage macht.
Dein Tag ist randvoll gepackt, da bleibt sicher wenig Zeit für Dich selbst. Wie geht es Dir als Mutter?
Manchmal mehr als beschissen. Ich muss das hier wirklich so sagen. Ich habe oft das Gefühl, mich vierteilen zu müssen und dennoch nicht der Situation gerecht werden zu können. Ich habe einen anspruchsvollen Job, der uns nicht nur das Einkommen sichert, sondern für mich auch Ausgleich zu den Kindern ist. Ich kann nicht nur Mutter sein, auch wenn ich gerne Mutter bin. Aber das bedeutet, doppelt und dreifach im Einsatz zu sein. Ich habe in der Woche nur die Heimfahrt als Pause, dann beginnt die zweite Schicht daheim. Wochenende ausschlafen, bedeutet, dass sich der Tag erheblich nach hinten verschiebt, was beide Söhne eher durcheinanderbringt. So beginnt auch am Sonntag der Tag um 7.00 Uhr.
Dadurch, dass der Älteste immer mal wieder nachts wach ist oder sogar seine Aussetzer hat, bin ich dauermüde. Und das zerrt an den Kräften.
Aber… wenn ich dann manchmal heimkomme und sehe, wie der Älteste in meinem Bett liegt und das Kissen dicht an seiner Nase hat, um meinen Geruch zu spüren oder der Jüngste abends zusammen im Bett mit meinen Haaren spielt, sie immer wieder durch die Finger gleiten lässt oder der Älteste mich mehrmals auf Arbeit anruft, um sicher zu gehen, dass ich da bin und der Jüngste mir seine gemalten Bilder zeigt oder mir zeigt, welches Rennauto aus dem Computerspiel, welchen Namen hat und wie schnell es fahren kann, dann entschädigt das Vieles. Dann weiß ich, was es heißt, Mutter zu sein und ich bin gerne Mutter. Ich habe zwei Elfenkinder und liebe sie beide sehr.
Beide Söhne sind nicht mehr so klein. Das weitere Zusammenleben ist absehbar. Und so lange reicht die Kraft noch. Ganz sicher.
Woraus ziehst Du Deine Kraft?
Ich bin schon über 50 Jahre alt und habe vor den Kindern doch recht viel ausprobieren können in meinem Leben. Ich habe nicht den Anspruch, dieses oder jenes unbedingt noch machen zu wollen. Ansonstenliebe ich die Bollywoodfilme und Musik. Ich habe zwar nicht so viel Zeit dafür, aber wenn, genieße ich das.
Was wünschst Du Dir von der Gesellschaft?
Das, was sich viele Eltern von behinderten Kindern von der Gesellschaft wünschen – mehr Anerkennung der besonderen Situation, weniger behördliche Hindernisse, dafür mehr Unterstützung und Entlastung, mehr Achtsamkeit in der Situation und Respekt gegenüber den Kindern, ob Autist oder mit anderen Behinderungen.
Was ist Dir sonst noch wichtig zu sagen?
Ich bin ein großer Fan vom BGE, dem bedingungslosen Grundeinkommen. Sollte es jemals zur Einführung einer kleinen Gruppe nützlich sein, so sollte diese Gruppe alleinerziehende Elternteile mit behinderten Kindern sein.
Von Herzen Danke nochmal für dieses Interview und alles alles Gute für Dich und Deine beiden Jungs. Ihr seid ein tolles Team!
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Zum Weiterelesen:
Interview mit Sinje – Autistin mit einem neurotypischen und drei autistischen Kindern
Liebe Margrit, ich möchte Dir meine tiefste Anerkennung aussprechen!
Wahnsinn was Du leistet. In vielen Dinge finde ich unser Leben wieder, aber von meinen beiden Jungs ist „nur“ eins autistisch – und das bringt mich oft genug an meine Grenzen. Wenn ich da meinen Partner nicht hätte, wüsste ich manchmal nicht weiter.
Ich wünsche Dir und Deinen Jungs alles Liebe!
Danke für den interessanten Beitrag und die tolle Seite! Ich finde es grundsätzlich schade, dass in Deutschland zwar circa 20% aller Eltern alleinerziehend sind (+50% in den vergangenen 15 Jahren!) und über die Hälfte der alleinerziehenden Mütter von Kindern unter drei Jahren mit weniger als 1.100 Euro im Monat auskommen muss und das in den Medien so gut wie kein Gehör findet. Hier sollte die Politik mal endlich aufwachen!
LG,
Jenny
Wow. Respekt. Ich wünsche weiterhin viel Kraft.
Constanze
Liebe Margit, als ich das Interview mit dir über dein Leben mit deinen beiden Söhnen gelesen habe, habe ich teilweise mich und meine Geschichte darin erkannt. Ich bin auch alleinerziehend mit vier Söhnen. Der jüngste hat die Diagnose asperger Autismus. Er ist eine 50 zu 50 Mischung aus deinen beiden Söhnen. Bei uns hat sich das Umfeld mit ihrer Unterstützung fast komplett entzogen. Ich habe aber das Glück, das mein kleiner seit dieser Woche auf einer privaten sonderpädagogischen Einrichtung für emotional- und sozialen Föderbedarf beschult wird. Das ist eine immense Erleichterung, da dies ein ganztägiges Angebot anbietet. Mit geschulten pädagogischen Fachkräften und Lerngruppe mit nicht mehr als sechs Kindern.
Ich kann dadurch besser und entspannter meinem Beruf nachgehen und ich spüre das mein kleiner auch positiv auf die neue Situation reagiert.
Zudem lasse ich ihn seit einiger Zeit wieder in meinem Bett mit schlafen.So kommt er nachts zur Ruhe und kann schlafen, ist morgens entspannter und hat weniger Ausraster.
Ich hoffe nur es hält eine Zeitlang an. Denn so hätte ich mal mehr Zeit für die anderen drei. Die sehr liebevoll mit unserem jüngsten umgehen und sehr selbständig und vernünftig durch ihr Leben gehen. Jedoch ich oft das Gefühl hab sie entgleiten mir, ich habe das Gefühl ich weiß nicht viel von ihnen, was sie so in ihrer Freizeit tun, mit wem sie sich treffen.
Das macht mich oft sehr traurig. Jedoch verbringen wir abends mindestens 1-2 Stunden nach dem Abend essen alle gemeinsamen, bis unser kleiner uns anzeigt das es ihm nun zuviel wird und mit dem einen oder anderen seiner Brüder zu streiten beginnt um sich somit zu entladen, die überschüssigen Reize los zu werden.
Ich Wünsche auf jeden fall weiterhin viel Kraft.
LG Claudi
Liebe Margit,
Ich bin Mutter eines 11Jährigen Jungen mit High Functioning Autismus, ADHS und Epilepsie mit Absencen, er ist eine 50 zu 50 Mischung aus deinen Söhnen.
Das kostet mich auch schon oft viel Nerven und Kraft, aber die Momente wo er dann sagt er liebt mich oder in den Arm nimmt, gibt einem so viel und entschädigt für vieles.
Wahnsinn wie Du euer Leben meisterst, meinen größten Respekt dafür.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles erdenklich Gute.
LG
Mel