„Ich rufe dann mal an …“ – Telefonieren mit AutistInnen

veröffentlicht im Februar 2016


Ich rufe Dich am Wochenende dann mal an!“, rufe ich meiner Freundin Klara hinterher. „Ja, ok.“, schallt es zurück und so trennen sich nach dem Sport unsere Wege wieder für eine Weile.

Telefon

Diese lockere und unverbindliche Verabredung zu einem Telefonat wäre mit meiner anderen Freundin Susa nicht möglich. Sie ist Autistin und braucht klare Angaben darüber, wann ich anrufen werde. Ein „irgendwann“ oder „vielleicht“ bringt sie vollkommen durcheinander und deshalb mache ich inzwischen nur noch klare Aussagen, wenn wir ein Telefonat verabreden.

Ich fragte neulich einmal näher bei einigen Autistinnen nach, was denn genau das Schwierige am Telefonieren ist. Sie erklärten mir Folgendes:

Das Telefon befindet sich an einem Rückzugsort, dem Zuhause. Wenn es klingelt und man mit jemandem ein Gespräch beginnt, ist es so, als ließe man diese Person in das Privateste ein. Das ist bei Fremden nahezu undenkbar und ohne Vorankündigung auch bei bekannten Personen sehr schwer auszuhalten.
Manchmal ist auch nicht wirklich klar, warum jemand eigentlich anruft. Floskeln wie: „Ich wollte mich mal eben melden“, oder „ich wollte mal eben hören, wie es Dir geht“, erscheinen sinnlos, weil nicht wirklich eine konkrete Absicht hinter dem Anruf zu stecken scheint.

Weiter wurde mir erklärt, dass aufgrund der Tatsache, dass man während eines Telefongesprächs sein Gegenüber nicht sehen kann, Vieles noch schlechter einzuschätzen ist als sowieso schon bei normalen Gesprächen. So können zum Beispiel Pausen eintreten, die man schwer deuten kann, weil keine weiteren Signale wie Mimik oder Körperhaltung als Interpretationshilfe hinzukommen.
Nun könnte man einwenden, dass viele Autisten doch sowieso Probleme haben, Mimik und Gestik zu deuten und es daher nicht entscheidend ist, dass diese Faktoren wegfallen. Aber dazu wurde mir schlüssig erklärt, dass man mit der Zeit natürlich dazulernt und dann weiß, wie manche Mimik und Gestik zu deuten ist. Diese Interpretationshilfe fehlt dann komplett, wenn man bei einem Gespräch nur noch die Stimme als Anhaltspunkt hat.

Überschneidungen oder Unterbrechungen im Gesprächsverlauf bringen den Sprachrhythmus dermaßen aus dem Takt, dass der Gesprächsfaden droht, vollkommen abzureißen – das Gespräch verstummt dann vollends.

Dazu kommt, dass Hintergrundgeräusche möglicherweise so sehr stören, dass man den Anderen noch weniger verstehen kann. Missverständnisse und Situationen, in denen immer wieder nachgefragt werden muss, sind dann vorprogrammiert.

Außerdem stellt sich automatisch ein Gefühl der Unterlegenheit ein, weil man als autistischer Gesprächspartner ständig kompensieren muss. Das nimmt die Energie und die Konzentration für das eigentliche Gespräch und kann sehr schnell unangenehm werden.

Besonders schlimm ist es natürlich bei fremden Gesprächspartnern am Telefon, bei denen man keinerlei Erfahrungswerte hat, was Gesprächsverläufe angeht. Zu den zuvor genannten Faktoren kommt dann noch die Ungewissheit hinzu, auf welche Art zu kommunizieren man sich in dem Moment eingelassen hat. Selbst wenn das Gespräch positiv verläuft, hemmt diese Ungewissheit, die eine fremde Person automatisch mit sich bringt, die Fähigkeit Informationen aufzunehmen. Anrufe bei Behörden, die naturgemäß sehr anonym ablaufen, werden damit zu einer nahezu nicht zu bewältigenden Aufgabe.

Ein weiteres Problem ist die Frage, wie man ein Telefongespräch beendet, ohne dabei unhöflich zu sein. Es kommt einer Form von Kontrollverlust gleich, wenn man nicht einschätzen kann, ob der andere fertig ist mit dem, was er sagen wollte oder ob noch etwas Wichtiges zu erwarten ist. Wer beendet das Gespräch und wie stellt man es am besten an? Und dieser Kontrollverlust findet dann auch noch im eigenen geschützten Zuhause statt – das ist ernüchternd und frustrierend.
Bei meinen Gesprächen mit Susa war es anfangs einige Male so, dass sie mir offen sagte: „Ich würde jetzt eigentlich gern aufhören, aber ich weiß nicht, wie ich es Dir sagen soll.“ Wir Nicht-Autisten verwenden dann oft Floskeln wie: „Ich werde dann mal wieder arbeiten.“ Oder „Ich habe noch einen Termin.“, oder wir sagen einfach „na dann…“. Aber selten sagen wir: „Ich möchte jetzt aufhören zu telefonieren.“ Mir wurde das auch erst durch den Kontakt mit Susa wirklich bewusst.

Problematisch ist auch die Tatsache, dass bei einem eigenen Anlauf zu telefonieren der Angerufene eventuell nicht da ist und sein Anrufbeantworter sich meldet. Selbst wenn man dann einfach auflegt, muss man damit rechnen, unerwartet zurückgerufen zu werden, weil der Andere die Nummer in seiner Anruferliste sehen kann. Das Damit-rechnen-müssen, dass irgendwann jemand vielleicht zurückrufen wird, ist dann unerträglich.

Eine Autistin erklärte mir, dass sie schon gefragt wurde, warum sie manchmal telefonieren kann und manchmal nicht. Diese Frage sei ihr sehr unangenehm, weil ihre autistische Behinderung sie nicht jeden Tag gleich beeinträchtigt. Je nach Tagesform schafft sie es manchmal besser, manchmal schlechter, sich auf eine Situation am Telefon einzulassen. Dann wird es schwer, jemandem zu erklären, warum es an einigen Tagen gar nicht geht. Die unsichtbare Behinderung Autismus sei bei diesen Fragen schwer zu vermitteln.

Insgesamt habe ich aus den Erklärungen mitgenommen, dass es mit vertrauten Personen leichter ist zu telefonieren, aber deshalb trotzdem eine anstrengende Art zu kommunizieren bleibt.

Manchmal ist ein Telefonat unumgänglich.
Ich denke, dass wir als Nicht-Autisten (besonders auch Menschen, die beruflich mit Autisten zu tun haben und Telefonate zu diesem Kontakt dazu gehören) es unserem autistischen Gesprächspartner etwas leichter machen können,
wenn wir Folgendes beachten:

  • wenn möglich, vorher einen Zeitpunkt für das Telefonat festlegen
    (Vertrauen kann sich nur aufbauen, wenn man wirklich niemals außerhalb dieser Vereinbarungen anruft)
  • den Grund des Anrufs nennen
  • nicht allgemein fragen: „Wie geht`s?“
  • klare Aussagen treffen
  • deutlich sagen, wenn man etwas traurig, lustig, ärgerlich, besonders wichtig usw. findet, weil der autistische Gesprächspartner dies an der Tonlage nicht unbedingt erkennt
  • keine Ironie verwenden
  • kein Smalltalk
  • Hintergrundgeräusche ausstellen (Radio, Fernseher, Küchengeräte, piepsende Drucker o.ä.), (nicht nebenbei die Spülmaschine ausräumen)
  • eventuell beim Beenden des Gespräches helfen und das Ende ankündigen oder deutlich fragen, ob alles Wichtige gesagt ist
  • bei „offiziellen Gesprächen“ anbieten, per Mail noch Informationen nachzureichen, die evtl. im Telefonat vergessen wurden bzw. nicht gesagt werden konnten
  • ggf. einen neuen Termin vereinbaren

Zum Weiterlesen:

KOMMENTARE

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  1. „sein Gegenüber nicht sehen
    Hintergrundgeräusche
    Tagesform“

    Ich mag es absolut gar nicht wenn mein Festnetz-Telefon mir (durch Klingeln) einen Anrufer ankündigt (egal um welche Tageszeit es sich handelt)…der Klingelton gibt mir ja keine Hinweise darauf um wen es sich bei diesem Anrufer handelt, er sagt mir nur dass es da jemanden gibt der irgend etwas von mir will.

    (Zwar wird oft eine Nummer angezeigt, aber da benötige ich sehr lange Zeit bis ich begreife wessen Nummer da angezeigt wird. Manchmal aber wird auch keine Nummer angezeigt, und dass löst bei mir dann Stress aus.)
    Hinzu kommt dann oft auch noch, dass es sich manchmal um Menschen handelt die sich einfach nur verwählt haben…oder die mir am Telefon irgend etwas andrehen wollen…oder die angeben dass es sich um eine Umfrage handelt…oder was sonst auch immer sich da gerade am anderen Ende der Leitung befindet.

    Beim Handy ist es da schon etwas anders, denn da kann ich zumindest für bestimmte Personen jeweils einen bestimmten Klingelton zuweisen…so weiß ich wenigsten schon mal wer mich da gerade anruft.
    Da ich jedoch (was jetzt die üblichen unterschiedlichen Klingeltöne angeht) große Schwierigkeiten habe einen Unterschied herauszuhören, habe ich für besagte Personen verschiedene Lieder festgelegt…so „Sehe“ ich den Anrufer also quasi schon vor mir.

    Was außerdem für mich auch noch wichtig ist (wenn mich jemand über das Festnetz-Telefon anruft):
    Langsam sprechen und Deutlich sich mit seinem Namen melden. Mit „hallo ich bin es“ fange ich absolut nichts an…denn ich kann das andere ICH ja nicht sehen. Und mit „Ich wollte mich mal schnell hören lassen“ könnte ich nun absolut nichts anfangen. Das würde einfach nur dazu führen dass ich (nachdem ich besagte Person gehört habe) das Telefonat beenden würde. (Habe ja denjenigen gehört…so mit war es dann auch schon für mich.)

    Irgendwelche Späße seitens eines Anrufers könnten ebenfalls dazu führen dass ich das Telefonat sofort beende…erst recht wenn man mich gerade bei einer interessanten Sache oder Beschäftigung stört.

    So ist es mal meinem eigenen Sohn ergangen der mich über Festnetz anrief und etwas spaßig drauf war. Dreimal versuchte er hintereinander mich erneut zu kontaktieren, und dreimal habe ich wortlos wieder aufgelegt. Beim vierten mal sagte er dann: „Warum legst du denn jedes mal wieder auf wenn ICH anrufe?“
    Ich darauf dann zu ihm: „wer ist denn ICH?“ Und er dann: „na ICH, dein Sohn XY“
    Tut mir leid, aber ich habe dich nicht an der Stimme erkannt…hättest du gleich deinen Namen genannt hätte ich nicht aufgelegt.

    Ich bin also schon in der Lage auch zu telefonieren, jedoch muss sich der Gesprächsteilnehmer am anderen Ende der Leitung, möglichst ganz auf mich konzentrieren und sich auf mich einstellen…anders herum klappt das nicht.

    Er darf möglichst keine zusätzlichen Aktivitäten ausführen die mich in irgendeiner Weise zusätzlich belasten. Oder aber er weist mich rechtzeitig darauf hin dass er jetzt eben noch das und dies tut und es dadurch eventuell etwas lauter oder unruhiger werden könnte.

    So habe ich in etwa noch die Möglichkeit rechtzeitig zu reagieren.

    So viel jetzt von meiner Seite was (mich persönlich) das telefonieren angeht.

  2. Telefonieren ist für mich ein graus,weil entweder spricht der gegenüber zu leise oder nuschelt oder ich rede zu schnell und man fragt mich ob ich gestresst bin.

    Wie gerne würde ich dem gegenüber sagen,ja klar ich MUSS gerade Telefonieren dass ist streß pur.

  3. Unerträglich ist auch, wenn es z.B. bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz ins Festnetz zu zeitlichen Verzögerungen im Gesprächsfluss kommt. Das führt zwangsläufig zu Unterbrechungen, die den Stresspegel noch zusätzlich erhöhen. Wenn man seine eigene Stimme dann noch als Rückkopplung etwas zeitversetzt im eigenen Telefonhörer hört, ist der Albtraum perfekt.

  4. Mit dem ich rufe mal am Wochenende an kann ich auch nicht entspannen. ICh bin das ganze Wochenende dann auf LAuerstellung, wenn der ANruf kommen kann, und trau mihc dann oft nicht schnell noch auf Tilette zugehen, weil es ja klingeln könnte, obwohl ich einen AB habe. Dann irritieren mich auch NEbengeräusche sehr, aussre man sagt mir, was da im hIntergrund ist, damit ich es besser einordnen kann. oder, wenn einer auf LAutsprecher spricht, klingt das anders und ist unangenehm. iCh könnte auch verrückt werden, wenn der andere so abgehackt rüberkommt, wie bei eienr tonstörung. Vieles von obigen KOmmentaren, kann ich auch betsätigen.

  5. Zitat: Manchmal ist ein Telefonat unumgänglich.
    Ich denke, dass wir als Nicht-Autisten (besonders auch Menschen, die beruflich mit Autisten zu tun haben und Telefonate zu diesem Kontakt dazu gehören)“

    Dem würde ich widersprechen. Telefonate sind absolut unnötig, man kann problemlos alles per Mail klären. Es ist doch nur wieder ein Übergehen der Bedürfnisse des anderen, wenn man meint, man müsse unbedingt telefonieren, und der andere müsse sich dann eben darauf einlassen und sich irgendwie überwinden, egal wie es ihm dabei geht. Es gibt nichts, was man nicht genauso schriftlich klären könnte, es bräuchte nur ein ganz klein wenig Entgegenkommen, auch mal auf die eigene bevorzugte Kommunikationsform zu verzichten, zugunsten von jemandem, der wirklich Schwierigkeiten mit dem Telefonieren hat.

  6. Ganz schlimm sind auch Geburtstage.

    Ich liebe es, Karten per Post zu bekommen oder eine liebe Nachricht bei Whatsapp.

    Aber wenn mich jemand anrufen will.. Es ist der Horror. Man könnte mir kein schlimmeres Geschenk zum Geburtstag machen.

    Manchmal schreibe ich gerade selbst etwas am Handy und dann kommt ein Anruf und überlagert alles. Ich warte dann, bis es endlich wieder aufhört, weil ich auch niemanden wegdrücken möchte. Mein Stresslevel wird dann sehr hoch und ich möchte einfach nur weiter an dem Schreiben, was ich gerade getan habe.

    Im Büro versuche ich so viel es geht per E-Mail zu erledigen.

    Als Kind und Jugendliche hat meine Mutter mich oft gebeten, ans Telefon zu gehen. Manchmal war es meine Oma, die dann etwas wollte. Ich habe dann aufgelegt und meiner Mutter berichtet. Sie fragte mich dann oft, ob meine Oma aufgeregt war oder krank klang. Ich konnte mit solchen Fragen nie etwas anfangen. Das hat meine Mutter immer sehr geärgert.. Dadurch war ich dann frustriert, weil ich es noch weniger verstanden habe.

  7. Ich mag telefonieren überhaupt nicht. Am liebsten per Mail. Und das schlimmste für mich sind anfragen für Kostenvoranschlag beim fahrradmechaniker wo man persönlich hin muss. Und wenn jemand sagt ich telefonieren dir bsw am Mittwoch dann bin ich dadurch gestresst weil ich dann wie eine Katze vorm mauseloch den ganzen Tag sehr angespannt auf den Anruf warte

  8. Ich telefoniere beruflich. Bin da gegen meinen Willen hinversetzt worden, aber mache das jetzt schon seit weit über 10 Jahren. Wir haben konkrete Vorgaben zu Begrüßung, Datenabgleich, Verabschiedung und den einzelnen Anliegen. Das hilft mir enorm. Ich bin übrigens froh, nicht auch noch auf die (besonders meine eigene) Mimik und den Blickkontakt achten zu müssen.
    Am Anfang hatten wir eine Kommunikationsschulung, und regelmäßig hört der Vorgesetzte mit und gibt Feedback. Beruflich komme ich also mit dem Telefon gut klar, und die Kommunikationsschulungen haben mir auch in meinem privaten Alltag geholfen. Privat mag ich dadurch aber um so weniger telefonieren. Schlimm sind für mich auch Ankündigungen, wann jemand anrufen möchte, weil dann fast immer das Festnetz gemeint ist und ich also zu Hause bleiben muss. Jeder, den ich nicht kenne, muss damit rechnen, dass ich nach der Begrüßung wortlos auflege.
    Auf „Ich bin´s“ reagiere ich mit „Wer ist ich?“. Ratespielchen mach ich nicht mit.
    Meine Mutter und ich telefonieren manchmal sehr lange, das Gespräch wird mit der Ankündigung „So, jetzt tut mir das Ohr weh“ beendet, und das ist meistens kein Witz :-)
    E-Mail und WhatsApp sind eine feine Sache, darüber kommuniziere ich mit Menschen, die ich sonst höchstens einmal im Jahr anrufen würde.

  9. Hallo,

    danke für Zusammenfassung und die bisherigen Kommentare.

    Ich telefoniere ebenfalls äußerst ungern. Auf Arbeit ist das inhaltlich noch o.k. Hier geht es meist sehr zielgerichtet um mein Fachgebiet. Allerdings nerven mich einige Kunden, indem sie mir ihre halbe Lebensgeschichte erzählen, statt schnell und konkret zum Kern des Anrufs zu kommen. Zudem habe ich bei vielen Kunden das Gefühl, dass sie nur „nebenher“ telefonieren und noch etwas anderes machen, wodurch sie unkonzentriert erscheinen. Und letzten Endes ist die Qualität der Verbindungen inzwischen deutlich schlechter als noch vor 20 Jahren. Während wir damals hochwertige Verbindungen via ISDN hatten, liegen heute die Telefone aus dem Tisch oder es werden billige Freisprechanlagen benutzt, oder man telefoniert bei 130 km/h auf der Autobahn. Ganz schlimm sind die Leute, die ihr Handy vor das Gesicht halten, sodass man fast mehr Umweltgeräusche als Sprache des Anrufers hat. Das alles macht die Verständigung äußerst anstrengend, auch wenn das Thema eigentlich einfach ist.

    Anders sieht es bei privaten Anrufen aus. Viele Leute wollen von mir, dass ich anrufe. Ich weiß dann allerdings nicht viel zu erzählen. Zudem müsste ich meine derzeitige Tätigkeit unterbrechen. Also sehe ich keinen Anlass zum anrufen, obwohl ich denke „eigentlich müsste man ja mal“. Und wie schon von einigen anderen geschildert, fehlt mir selbst bei den nahen Verwandten der Gesprächsstoff. Wenn es nichts neues gibt, oder nichts neues, was ich teilen möchte, warum sollte ich dann anrufen, nur um zu sagen, dass es nichts neues gibt?!

  10. Hallo Zusammen,

    ich bin 41 Jahre und befinde mich gerade in der Abklärung bezüglich des Vorliegens einer Autismus-Spektrum-Störung. Wenn ich diese Beschreibung und eure Kommentare dazu lese finde ich mich absolut wieder. Es ist schön sich mal dazugehörig zu fühlen und vor allem einen Blog zu lesen, in der eine Nicht-Autistin für Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse von Autisten plädiert und eine gute Empfehlung zum Umgang mit diesen in Bezug aufs Telefonieren (als Kompromiss oder in einem „wirklich unvermeidbaren“ Fall) gibt. Herzlichen Dank dafür!

  11. Das ist sehr gut formuliert. Und ich habs mir ausgedruckt.
    Ich hab mir schon so oft einen abgebrochen, um zu erklären warum ich nicht gerne telefoniere, und immer hatte ich das Gefühl nicht verstanden zu werden. Selbst in meiner Therapie.
    Auch ich finde es stark unangenehm, egal ob ich weiß das/wer mich anruft.
    Und auch dieses „ich ruf dich gleich zurück“ definiert jeder anders, bis hin zum Vergessen und ich bewege mich dann nicht mehr weg vom Telefon, oder überlege lange, ob ich irgendwo hin kann z.B. wenn ich eigentlich mit dem Auto weg wollte.

  12. Sooo cool, bin auch Autistin und das ist so toll, wenn man weiß, andere reagieren genauso
    Dann fühlt man sich nicht mehr allein und findet das nicht mehr so merkwürdig und störend.

  13. Herzlichen Dank für diese aus meiner Sicht gute, weil hilfreiche Zusammenfassung!
    Ich konnte wieder ein Stückchen mehr und besser verstehen, warum ich viel lieber schriftlich kommuniziere und Telefonate hasse.

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